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CARLOS QUINTANA KONTEMPLATION

CARLOS QUINTANA - ArteMorfosis · 2018. 3. 12. · colectivos y las estrategias públicas de la crítica y la curaduría. Era una especie de artista renegado, underground, sus creaciones

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  • CARLOS QUINTANAKO N T E M P L AT I O N

  • CARLOS QUINTANAKO N T E M P L AT I O N

    März - Juni 2018

    ArteMorfosis - Galería de Arte Cubano

    Rämistrasse 31, CH-8001 Zürich+41 44 252 41 41

    [email protected]

    Umschlag, Fragment aus Geburtstag von Zenaida Ledesma (Cumpleaños de Zenaida Ledesma) Siehe komplettes Werk auf Seite 21

  • Auf beigem, mit dunkler Farbe lückenhaft und gestisch bemaltem Bildträger kauert eine Figur in Frontalansicht. Sie ist mit einem schwarzen Oberteil und entsprechenden enganliegenden Dreiviertel-Hosen bekleidet und spreizt ihre Beine seitlich ab, als ob sie sitzen würde. Allerdings ist weder ein Stuhl noch eine andere Sitzfläche vorhanden. Ihre rechte Hand ruht auf dem rechten Oberschenkel, während ihre linke Hand wie eine Stütze den Boden vor sich berührt. Ihre Füsse, Unterschenkel und Unterarme sind nackt und lediglich zart mit etwas rötlicher Farbe angedeutet. Auch ihre kurzen Haare sind rot. Durch die über die ganze Bildfläche nach unten fliessende wässrige schwarze Farbe durchmischen sich Hintergrund und Figur. Es gibt kein Vorne und kein Hinten. Obwohl ausser dem dreidimensional dargestellten Gesicht mit zarten Zügen in leichter Dreiviertelansicht keine Perspektive zu erkennen ist, hat das Gemälde dennoch eine eigentümlich räumliche Wirkung.

    Ohne den Werktitel Cumpleaños de Zenaida Ledesma (Geburtstag von Zenaida Ledesma, Abb. S. 21) wäre es dem Betrachter unmöglich zu erkennen, ob es sich hierbei um eine weibliche oder um eine männliche Figur handelt. Es sind keine entsprechenden Attribute zu sehen, die eine Zuordnung erlauben würden. Die Gestalt ist vielmehr androgyn. Sie blickt ohne jede erkennbare Gemütsbewegung dem Betrachter direkt in die Augen. Und doch scheint sie uns nicht zu sehen, sondern blickt durch uns hindurch. Sie ist zwar vor uns, allerdings nicht im Hier und Jetzt präsent.

    B LI CK FÜ H RU N GDer emotionslose Gesichtsausdruck und insbesondere die kaum fassbare Blickführung, welche alle Figuren von Carlos Quintana auszeichnen, zeugen von einer Art Introvertiertheit oder vielmehr Kontemplation. Die Figuren sind auf etwas konzentriert, das ausserhalb des Sichtbaren oder in ihnen selbst zu liegen scheint. Der kontemplative Blick ist in der Kunstgeschichte verankert und erstreckt sich über viele Jahrhunderte und über unterschiedliche Kulturen hinweg. Meist ist er im Zusammenhang mit religiösen oder mystischen Motiven zu finden. Vom lateinischen Verb „contemplato“ herkommend, bedeutet christliche Kontemplation das geistige Betrachten, „Richten des Blicks nach etwas“ oder Versunkensein in das Göttliche sowie in religiöse Mysterien. Kontemplativ dargestellte Menschen sind in sich versunken respektive völlig in sich ruhend und richten den inneren Blick ohne jegliche Ablenkung auf das Göttliche, worin lange Zeit die beste Form des christlichen Daseins gesehen wurde. Zahlreiche Marien- und Heiligendarstellungen zeugen davon. Im östlichen Mönchtum wiederum ist die Kontemplation, die auch hier durch den typisch verklärten Blick visuell zum Ausdruck kommt, die Hauptaufgabe des spirituellen Lebens, womit sowohl Kontakt zum Göttlichen als auch zur eigenen inneren Mitte gefunden wird. Das Resultat ist hier wie dort eine gewisse Art von Befreiung.

    Das Konzept des inneren Schauens und Erkennens entstammt der griechischen Philosophie der Antike. Unter anderen war für Aristoteles das „betrachtende Leben“ die höchste Lebensform, die es anzustreben gelte. Ebenso befassten sich die späteren Kirchenväter hinsichtlich der „Gottesschau“ mit der Kontemplation. In der philosophischen Besinnung blieb das Thema auch in den nachfolgen-den Jahrhunderten ein immer wiederkehrender Gegenstand von Abhandlungen. Im 19. Jahrhun-dert ging Arthur Schopenhauer ausführlich auf den Begriff ein, wobei sein Interesse vorwiegend

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    In Kontemplationzu den Figuren in der Malerei

    von Carlos Quintana

    D O L O R E S D E N A R O

    Autorin und Kuratorin

  • der Künstler wiederholt in China war und sich schon zuvor für die ostasiatische Kunst interessiert hatte.2 Auch sonst ist Quintana ein Künstler, der viel herumgereist ist und dies noch immer tut. Entsprechend konnte er zahlreiche Eindrücke im internationalen Kunstfeld sammeln. Mit 26 Jahren zog er von der karibischen Insel nach Madrid, wo er elf Jahre lebte. In dieser Zeit unterhielt er in New York für ein Jahr ein weiteres Atelier. Erst die Liebe brachte ihn schliesslich in sein Heimatland zurück.

    N O N FI N ITOAktuell ist der Begriff der Achtsamkeit weit verbreitet und an die Stelle der Kontemplation getreten. Dieser be-schreibt das alte Prinzip, das quasi wiederentdeckt wurde, mit neuen Worten und hat inzwischen das Prinzip vom konzentrierten, rein religiösen oder mystischen Schauen auf alle Lebensbereiche erweitert. In diesem Sinne kommt die eigene Kontemplation des Künstlers im Stilmittel des „Nonfinito“ zum Ausdruck, welches in der Kunst-geschichte erstmals mit Michelangelo und in der Epoche des Manierismus aufkam und später besonders von Auguste Rodin zelebriert wurde. In der Moderne ist es zur künstlerischen Norm avanciert und in der zeitgenös-sischen Kunst gilt das Phänomen des Unvollendeten inzwischen als das neue Vollendete und ist entsprechend weit verbreitet.3 Das „unfertige“ Kunstwerk hat eine eigentümliche Kraft: Es regt die Gedanken an und lockt die Phantasie. Denn das Unabgeschlossene lässt uns am kreativen Prozess teilhaben, indem es einen Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers gewährt und es provoziert die Vorstellung seiner Fertigstellung. Was noch nicht vollendet ist, könnte zu etwas nie Gesehenem werden. Und nicht selten hat es genau diese Qualität. Wie schrieb einst Leonardo in seinen Traktanden: Das Non-finito ist eine hohe künstlerische und intellektuelle Leistung.

    Bei Carlos Quintanas Werken kommt dem Unvollendeten noch eine weitere Bedeutung zu. Beobach-tet man den Künstler bei seiner Arbeit, ist augenscheinlich, wie sehr er mit all seinen Sinnen damit verbun-den ist. Der malerische Prozess ähnelt der eines meditativen Zustandes, währenddessen und insbesondere beim Abschluss eines Gemäldes es dem Autodidakten unwichtig ist, ob ein Werk aus akademischer Sicht als fertig angesehen würde oder nicht. Ist der Moment der Kontemplation vorüber, ist das Bild fertig , die inneren Werte des Motives sind eingefangen und visuell wiedergegeben.

    dem Verhältnis von Betrachtung und Wille galt: „[...] die ganze Macht seines Geistes der Anschauung hingibt, sich ganz in diese versenkt und das ganze Bewusstsein ausfüllen lässt durch die ruhige Kontemplation“.1 Dadurch vergesse man sein Individuum und seinen Willen. Dies ist eine Beschreibung, die man geradezu auf die Figuren von Carlos Quintana übertragen könnte.

    Bezeichnend für die Blickführung in den Figurenbildern des kubanischen Künstlers ist, dass er bei seinen Ge-mälden mit den Augen beginnt. Die Augen wiederum, heisst es im Volksmund, sind das Tor zur Seele. In seinen Perso-nendarstellungen – welche ganz klar keine Porträts wie bei einem Till Freiwald sind, sondern aus der freien inneren Vorstellung des Künstlers mit Pinsel und Farbe auf der Leinwand entstanden – kommen die von Quintana erfassten inneren Werte der Menschen zum Ausdruck. Auch wenn ihm seine lang jährige Lebenspartnerin mit ihren wallenden roten Haaren als Inspirationsquelle dient, ist sein Anliegen nicht, ihre äussere Schönheit wiederzugeben, sondern und vor allem auch die Wirkung und Strahlkraft ihrer inneren Schönheit festzuhalten.

    BU D D H A- I KO N OG R A PH I EIn zahlreichen Figurenbildern sind – auch wenn Quintana der kubanischen Glaubensrichtung der Santeria ange-hört – seit vielen Jahren Elemente aus der Buddha-Ikonographie enthalten. Ob diese nun aus visuellen Erinne-rungen an entsprechende Werke, seiner enormen Belesenheit, seiner später einsetzenden konkreten Auseinan-dersetzung mit der ostasiatischen Lebensphilosophie oder aus dem künstlerischen, meditativen Malprozess als Informationen aus dem alles verbindenden Quantenfeld entsprungen sind, sie sind nicht zu übersehen.

    Zu den Charakteristika gehören unter anderem der typische direkte Blickkontakt mit den leicht ge-schlossenen Augen der Meditation, die langgezogenen Ohrläppchen und die schwarzen Umrisslinien, wie sie in vielen Thangkas, den tibetischen Rollbildern, vorkommen. Es sind Elemente, die auch in Quintanas Figurengemälden wiederholt zu finden sind, vgl. dazu bspw. Niña deforme con los pies en la tierra (Unförmiges Mädchen mit den Füssen auf dem Boden, Abb. S. 15). Hinzu kommt, dass bei Quintanas Köpfen oft im Prinzip nur der typische Haarknoten des Buddha fehlt. Ansonsten entsprechen die Kopfform und der Ansatz der schwarzen Haare rund um die Stirne und die Ohren denjenigen der Buddhadarstellungen, oder bei kurzen Haaren sowie Glatze denjenigen von buddhistischen Mönchen. Es ist bezeichnend, dass

    1 Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung , in: Sämtliche Werke, hrsg. von Wolfgang Freiherr von Löhneysen, Bd. 1, Stuttgart/Frankfurt am Main, 1960, S. 257.

    2 Vgl. dazu das Gespräch mit dem Künstler auf www.havana-cultura.com/de/bildende-kunst/carlos-quintana.3 Unfinished: Thoughts Left Visible. Ausstellungskatalog Metropolitan Museum of Modern Art New York, hrsg. von Kelly

    Baum, Yale University Press, 2016: Mit Werken aus der Renaissance bis zur Gegenwart.

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  • 7

    D A V I D M A T E O

    Kunstkritiker

    Überquerung(Fragment) Carlos Quintana hat überzeugende Beweise für das Potential seines Malprozesses geliefert. Ich beziehe mich auf eine

    Konzeption einer Zeichnung , vorab skizziert, aber zugleich als Kunstgriff gestischer Pinselführung , als „dripping“, als Arbeit mit Farbtönen, Lasuren und Füllungen. Der eklektische und zugleich bereinigte Umgang mit seinen visuel-len Konstruktionen; der anarchische Ansatz seiner symbolischen Wechselbeziehungen und die daraus abgeleiteten singulären Montagen; die geschickte Darstellung der Objekte und insbesondere der menschlichen Figuren sowohl mit klassischen, zeitgenössischen, modernistischen und traditionellen Nuancen, all dies sind Kunstgriffe, um ihre Bedeutung im kubanischen und internationalen künstlerischen Umfeld zu vollenden. Entfaltet dieser Zyklus seine Wirkung , entdeckt man einen enthemmten und lockeren Strich, ein suggestives kompositorisches und chroma-tisches Profil, das ohne Vorurteile mit Codes beladen ist, verbunden mit Mystischem und Heidnischem, mit Ze-remoniellem und Bürgerlichem. Sehr wichtig ist die Verknüpfung der rustikalen Geometrie, verdeutlicht durch die afro-kubanische Ikonographie, mit den Gesten und den gewundenen orientalischen Linien. Die Kombination dieser beiden Aspekte gehört zu den typischen Merkmalen der Kunst von Quintana. Wenn wir heute über „simultane Visualität“ in der kubanischen Malerei sprechen, ist offensichtlich, dass die ungezwungenen und umsichtigen Verschmelzungen Quintanas effektivste und einflussreichste Aspekte dieser Visualität sind.

    In jüngster Zeit ist in Quintanas Werk der Mix aus konventionellen Medien wie Leinwand oder Kar-ton, experimentellen Untergründen wie Spiegel und anderen Installationsmitteln intensiver geworden. Vor kurzem eröffnete er eine Ausstellung im Grossen Theater von Havanna, die er Quintana abstrakt nannte, in der nicht nur einige seiner Werke dieser Konzeption entsprechen, sondern in der die museografische Verschiebung an die Wechselbeziehung und die etwas rätselhafte „Dialogizität“ appellierte. Ich bin der Meinung , dass die Begriffe über „das Abstrakte“, das den Künstler vorantreibt, keine direkte Folge eines mentalen Zustands sind, sondern sich aus einem sophistischen Niveau herleiten, das seine Methodologie der visuellen Montage, der besessenen Arbeit an der Malerei erreicht hat, die immer expansiver, plötz-licher und ungestümer wird.

    Zweifellos haben seine Werke weiterhin eine ausgeprägte Tendenz zum Figürlichen, Expressio-nistischen, was – logischerweise – von einer respektlosen, harschen, aber deshalb nicht minder erhabe-nen Alternative übernommen ist. Die Ausstellung , die die Schweizer Galerie ArteMorfosis unter dem Titel Kontemplation zeigt, fokussiert besonders auf die menschliche Figur, den weiblichen Akt und Porträts; drei Richtungen der bildnerischen Arbeit, für die er eine ausgesprochene Empfindsamkeit und ein unbestreitbares technisches Geschick hat. Bemerkenswert ist , dass diese Figuren scheinbar dem Lebensalltag entspringen und Teil des soziologischen und emotionalen Inventars des Künstlers sind. Es sind Männer und Frauen, die uns ruhig ansehen, die ihre Legitimität und ihr Engagement in unterschiedlicher Betroffenheit, Stigmatisierung oder in surrealem Delirium beanspruchen.

    Carlos Quintana offenbart sich uns manchmal mehr global und manchmal mehr regio-nalistisch. Gelegentlich empfinden wir ihn als Zeugen, ein anderes Mal als Inquisitor, als Mann der Performance, gebunden an einen Ritualismus, der Interventionen und Installationen Priorität einräumt. In vielen Momenten scheint er fern, f luchtbereit und willens, Gewissheiten auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, in anderen klammert er sich an tiefe Wurzeln und versucht, die Kenntnisse über unsere Vorfahren zu erweitern.

    Havanna, 2018

  • Carlos Quintana comenzó su carrera artística en Cuba a inicios de los años noventa, como dibujante y pintor. Desde aque-lla época sus imágenes mostraban ya los rasgos distintivos de una obra de corte neoexpresionista, recurrente también entre varios pintores activos de ese periodo; sus piezas cargaban con el influjo de creadores paradigmáticos de la expre-sión como Schnabel, Baselitz, Kiefer, Kippenberger. Sin embargo, Quintana no llegó a tener un ascenso rápido dentro del contexto nacional porque transitaba por caminos aleatorios, alternativos, y se mantenía alejado de los proyectos colectivos y las estrategias públicas de la crítica y la curaduría. Era una especie de artista renegado, underground, sus creaciones visuales se erigían sobre códigos o discursos perturbadores, y poseían un obsesivo interés por dar testimo-nio del lado sórdido, violento, y hasta escatológico de la vida cotidiana.

    En el año 1993 conoce al galerista español Ángel Romero, y con su mediación logra viajar y establecerse en España. Al año siguiente Romero lo invita a participar en la Feria de Arco y es en ese evento donde comienza su inserción exitosa en el ámbito de la promoción y comercialización internacional. Desde España su obra despierta el interés de otros circuitos y mercados, y logra exhibirse en importantes zonas como Estados Unidos, México, Ale-mania y Francia. Como ha sucedido con tantos otros creadores cubanos de las artes y las letras, primero arriesgó sus profecías en tierras foráneas para luego intentar hacerlo en la suya. Con el crédito que adquirió durante sus periplos por el mundo –experiencia que vivieron también otros artistas de la isla durante la oleada de viajes y éxodos que protagonizó la plástica cubana en esa etapa–, y con la exposición Lateralidad cruzada, coordinada por el director de la Galería Habana Luis Miret en el año 2006, Quintana lleva a cabo una exitosa reinserción dentro del contexto nacional, y se fue convirtiendo de manera progresiva en un artista de referencia dentro de la pintura neoexpresionista.

    Ese proceso de reinserción y legitimación fue manifestándose en primera instancia desde una pers-pectiva morfológica. Desde el punto de vista técnico, Quintana ofreció evidencias contundentes sobre las potencialidades dibujísticas de sus procedimientos pictóricos. Me refiero a una concepción del dibujo como sustrato del esbozo, del delineado preliminar, pero al mismo tiempo como artificio de la pincelada gestual, del dripping , del trabajo con las gradaciones tonales, las veladuras y los empastes. El tratamiento ecléctico y al mismo tiempo depurado de sus construcciones visuales; el abordaje anárquico de sus interrelaciones simbólicas y los singulares montajes que de ellas se van derivando; la hábil representación de los objetos y sobre todo de las figuras humanas, que toma lo mismo de lo clásico que de lo contemporáneo, de los matices modernistas y tradicionales, constituyeron artificios de primer orden para consumar su trascen-dencia dentro del universo plástico cubano. Cerrando el ciclo de ese impacto, se advierte la presencia de un trazo desinhibido, suelto, un perfil compositivo y cromático sugestivo que carga sin prejuicios con códigos vinculados a lo místico y a lo pagano, a lo ceremonioso y a lo cívico; y algo muy importante: la conjugación de la geometría rústica, pronunciada, de la iconografía afrocubana, con la gestualidad y el recorrido sinuoso de la línea oriental. La combinación de estos dos elementos ha sido uno de los rasgos tipificadores por excelencia de la visualidad de Quintana. Contrario quizás a ese estado de fusión, de simbiosis de códigos, que debió haberse impuesto, tras un ardid estructural que lleva más de 20 o 25 años implementándose, uno percibe que esos códigos han aprendido a convivir y a mostrarse sin esconder o simular los indicios culturales de los que proceden. Resulta tan explícito a veces ese detalle, que por momentos uno tiene la impresión de que los dibujos, o las atmósferas de las escenas que los envuelven, intentan inclinar la balanza representativa hacia uno u otro componente cultural, aunque por fortuna nunca llegan a ubicarse en los extremos. Cuando se habla de la contribución de Quintana a eso que llamamos hoy día la «visualidad concurrente» en la pintura cubana, hay que reconocer que esta combinación desenfadada y cauta es uno de los aspectos más efectivos e influyentes. Quizás por timidez, o ego personal, algunos pintores

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    D A V I D M A T E O

    Crítico de Arte

    Travesía

  • Quintana realiza dibujos de hombres agrupados o en procesión, que por instantes revelan datos precisos sobre sus linajes (un monje tibetano, un samurái), pero podrían ser tomados también por padrinos, consultantes, sacerdotes de Ifá. En sus lienzos aparecen personas en actos devocionarios, y el público desconocedor de esos temas puede llegar a relacionarlos tanto con escenas de la religión afrocubana como con sugestivos pasajes budistas. En las referencias fantasmagóricas, entre aquellos seres que él denomina «aparecidos», uno alcanza casi siempre a detectar los rasgos de alguna persona real, cotidiana (un amigo, una novia, un familiar...), pero también los signos de algún personaje épico, mitológico. Las cabezas que se encuentran levitando dentro de sus composiciones, o cercenadas sobre vasijas de barro, motivos recurrentes en sus pinturas, emulan con mucha frecuencia con la fisonomía de una estatuilla budista, y también con el prototipo de un Elegguá criollo.

    Todo está interconectado, desenfadadamente superpuesto en la lógica perceptual y representativa. Por eso no considero prudente constreñir su obra a un solo basamento de interpretación. Si realizamos un repaso minucio-so de sus obras a lo largo de estos años, podríamos corroborar la pujanza y celeridad de tales transiciones o saltos interculturales, que casi siempre parecen estar acompañados de un trance espiritual, de una contingencia límite desde lo vivencial o anímico. Los títulos de sus piezas, más que denominativos son como declaraciones breves o llamados, pruebas fehacientes de esos instantes decisivos, son una especie de narrativa paralela que, aunque parezca lo contrario, aporta la óptica secuencial e intimista de su situación coyuntural como autor.

    Carlos Quintana ha intensificado en los últimos tiempos la realización de obras desde un enfoque abs-tracto, utilizando soportes convencionales como el lienzo, la cartulina, y otros algo más experimentales como los espejos y los artificios instalativos (en los que incorpora madera, hierro, cerámica). Hace apenas unos días inauguró una muestra en el Gran Teatro de La Habana que tituló Quintana abstracto, en la que no solo varias piezas tributaban a esa concepción, sino que el propio desplazamiento museográfico apelaba a un sentido de interrelación y dialogicidad un tanto hermético, enigmático. Soy del criterio que las nociones sobre «lo abstracto» que el artista ha ido fomentando, no son consecuencia directa de una condición mental o elu-cubrativa, a pesar de que al artista ha tratado de inducir textos o frases breves sobre este tema en algunos de sus cuadros más abstractos («personalidad compleja», «reflejos del alma»), sino que ellas derivan del nivel de sofisticación que ha alcanzado su metodología de ensamblaje visual, del trabajo obsesivo con el dibujo y la pintura que cada día se hace más expansivo, súbito, impetuoso. Cualquiera que haya explo-rado minuciosamente la trayectoria productiva de Quintana podría haber inferido estas desviaciones coyunturales hacia lo abstracto. Incluso, desde hace algunos años, vengo observando una especie de despoblamiento de figuras en algunos espacios y el amago gestual en su defecto, la soledad extrema de los objetos levitando, y su abordaje desde la condensación y la síntesis, instancias que pudieran ser ideales también para el fomento de un ademán abstracto.

    Pero, sin duda alguna, sus obras continúan teniendo una marcada tendencia hacia lo figurativo expresionista, adoptado –como es lógico– desde una alternativa irreverente, descarnada, y no por ello menos sublime. La exposición que ahora exhibe la galería Suiza ArteMorfosis, hace hincapié justamente en la figura humana, el desnudo femenino y los retratos, dos orientaciones del trabajo pictórico para las que ha demostrado tener una destreza técnica incuestionable. Lo curioso es que estos personajes parecen emerger de la vivencia cotidiana, formar parte del inventario sociológi-co y afectivo del artista, independientemente de sus lugares de procedencia; hombres y mujeres que nos contemplan sosegadamente, que reclaman su estatus de legitimidad y compromiso por caminos distantes de la congoja, el estigma, o el delirio surreal... Y es que Carlos Quintana se nos revela a veces más ecuménico y otras más regionalista; en ocasiones lo percibimos testimonial, inquiridor, otras performático, apegado a un ritualismo que prioriza las intervenciones y las piezas instalativas. En no pocos momentos se le presiente lejos, en intención de fuga, tratando de verificar certezas ajenas, y en otras oportunidades, aferrado a raíces profundas, tratando de amplificar las coordenadas de nuestras elucubraciones ancestrales.

    La Habana, 2018

    jóvenes no se atreven a declarar ese estado de conexión con la lógica concertadora de Quintana, pero sus obras están todo el tiempo revelando esa clase de subordinación y deuda.

    Desde el punto de vista alegórico, las composiciones de Quintana han puesto de manifiesto la vigencia de un estado de continuidad y evolución dentro de la variable antropológica del arte cubano. Su quehacer se vincula por derecho propio a la lista de creadores atípicos dentro de esta tendencia, en la que sobresalen figuras como José Bedia, Elso Padilla, Rubén Torres Llorca o Santiago Rodríguez Olazábal. Sin embargo, hay un elemento sui generis en su obra, que no abunda en otras producciones de este corte, y es que en ella se rompe con toda la solemnidad del trueque, del intercambio artístico entre los basamentos míticos y seculares. Quintana suscita un intercambio, un diálogo formal y tropológico inusual entre determinados emblemas provenientes del universo religioso africano y oriental. Podría pensarse, incluso, que la única razón que justifica este comportamiento es la extroversión libre, desembarazada, de toda la herencia simbólica que acompañaba al artista; sin embargo, pienso también que constituyen recursos claves para la reinvención de un universo propio, con sus cifrados y señales, en el que la anarquía de pensamiento y de vida alcanza articulación, significado.

    A partir de esa sobreabundancia de artificios culturales, las obras de Carlos Quintana han improvisado nuevos argumentos, otras fórmulas para recrear el encuentro, la coexistencia entre el pasado y el presente, lo ancestral y lo contemporáneo. Sus obras han disipado con sutileza el peso de la connotación localista de las figuraciones y los objetos simbólicos elegidos para su representación, en aras de alcanzar una impresión más expansiva, abierta. Se trata de una fórmula de asociación que más que hacernos reflexionar sobre los caminos históricos de impostación o sincretismo por los que hemos atravesado, nos induce a creer en otras disyuntivas de interrelación global, nos compulsa a vislumbrar la vigencia de fundamentos culturales afines, concomitan-tes, independientemente de sus procedencias geográficas.

    Antes que él apareciera en la escena artística cubana, algunos creadores habían dejado indicios de esa concordancia en los criterios representacionales y estéticos de la pintura y el dibujo, pero lo habían hecho a partir de una reasimilación poética, moderada, de los diversos componentes del patrimonio insular, y sin que ello implicara una re-modificación de los estereotipos iconográficos occidentales y caribeños. Mien-tras que otro grupo, mucho más reducido, decidió enfrentar de manera directa los preceptos culturales e ideológicos de la época para ensayar opciones de «licuación» conceptual y filosófica entre el acervo simbólico oriental y autóctono. Varios de esos artistas, limitados por los prejuicios valorativos del medio, solo pudieron dejar una impronta reservada en los basamentos de sus obras más conocidas, mediante la traslación de concepciones hinduistas y budistas, de la infiltración espiritual condicionada por prác-ticas de meditación como el Yoga y el Zen. Pienso que el legado público de esa tendencia, defendida a contracorriente, reflejaba hasta hace muy poco una perspectiva más racional que física, más gnóstica que representativa.

    Con la reactivación de la pintura en Cuba a partir de los años noventa y dos mil, esos intereses y tendencias restringidas comenzaron a reavivarse, y a adquirir nuevas funcionalidades en áreas es-pecíficas de la producción simbólica, sobre todo en la obra bidimensional, y Quintana fue sin duda alguna uno de los precursores de dicha tendencia. En cualquier composición pictórica de Carlos Quintana podemos observar, por separado o en caprichosa combinación formal, un sinnúmero de artefactos emblemáticos que conocemos o al menos identificamos, y que pocas veces hemos visto integrados a niveles tan liberales, al menos en lo que hemos podido apreciar de la pro-ducción visual cubana de final y principios de siglo. Por ejemplo, están aquellos elementos que infieren, al mismo tiempo, la representación de vasijas orientales y de ollas o cazuelas de proce-dencia yoruba. En sus obras se reitera la presencia de animales disímiles, la mezcla surrealista de especies atípicas de determinados fundamentos étnicos y religiosos: perro, carnero, caballo, camello, sin que ninguno haga ostentación directa de sus atributos o ponga al descubierto las claves archiconocidas de su imbricación en el espacio narrativo de la pieza.

    1110

  • 1312

    Maria beim Scheissen | María cagando2016, Öl auf Holz | Óleo sobre madera

    51 x 41 cm

    Ohne Titel | Sin título2016, Öl auf Holz | Óleo sobre madera

    51 x 41 cm

  • 1514

    Unförmiges Mädchen mit den Füssen auf dem Boden | Niña deforme con los pies en la tierra2016, Öl auf Leinwand | Óleo sobre tela

    160 x 120 cm

    Die Cousine | La prima2016, Öl auf Leinwand | Óleo sobre tela

    150 x 150 cm

  • 1716

    Umwerfende Frau | Lo que tengo es tremendo cañón aquí2017, Öl, Tinte auf Leinwand | Óleo, tinta sobre tela

    183 x 122 cm

    Ohne Titel | Sin título2017, Öl, Tinte auf Leinwand | Óleo, tinta sobre tela

    183 x 152 cm

  • 1918

    Ohne Titel | Sin título2016, Öl auf Leinwand | Óleo sobre tela

    73 x 63 cm

    Ohne Titel | Sin título2016, Öl auf Leinwand | Óleo sobre tela

    83 x 67 cm

  • 2120

    Geburtstag von Zenaida Ledesma | Cumpleaños de Zenaida Ledesma2016, Öl auf Leinwand | Óleo sobre tela

    200 x 150 cm

    Ohne Titel | Sin título2016, Öl auf Leinwand | Óleo sobre tela

    75 x 60 cm

  • 2322

    Ohne Titel | Sin título2017, Öl, Tinte auf Leinwand | Óleo, tinta sobre tela

    183 x 152 cm

    Ohne Titel | Sin título2017, Öl, Tinte auf Leinwand | Óleo, tinta sobre tela

    183 x 152 cm

  • 2524

    Ohne Titel | Sin título2017, Öl, Tinte auf Leinwand | Óleo, tinta sobre tela

    183 x 152 cm

    Ohne Titel | Sin título2017, Öl, Tinte auf Leinwand | Óleo, tinta sobre tela

    152 x 122 cm

  • 2726

    Die Ilias von Homer | La Iliada de Homer2017, Öl, Tinte auf Leinwand | Óleo, tinta sobre tela

    Diptychon | Díptico 183 x 305 cm

  • C A R L O S Q U I N T A N AHavanna, 19 66

    Jedes seiner Werke ist von der intensiven und kraftvollen inneren Welt des Autodidakten durchdrungen. Als junger Maler kam er in Havanna mit zeitgenössischen kubanischen Künstlern in Kontakt. Fortan nahm er an Ausstellungen teil und wan-derte 1993 nach Spanien aus. Insgesamt blieb er über 10 Jahre im Ausland. Er reiste viel und stellte unter anderem in Vene-zuela, Costa Rica, Mexiko und den Vereinigten Staaten aus. Während der Reisen und Ausstellungen konsolidierte er sein Werk, das zunehmend eigenständiger wurde und ihm schliesslich internationale Anerkennung einbrachte. Seit 2006 lebt er wieder in Kuba, reist aber unentwegt weltweit. Sein Name gilt mittlerweile auch international als einer der bedeutendsten für zeitgenössische kubanische Kunst. Quintanas Mal- und Zeichen-Techniken verleihen seinem Werk eine Magie, die nur durch das perfekte Beherrschen des Handwerks möglich wird.

    EINZELAUSSTELLUNGEN (Auswahl ab 2008)

    2018 Kontemplation. Galerie ArteMorfosis, Zürich, Schweiz Quintana abstracto (Quintana abstrakt). Galerie Orígenes, Havanna, Kuba2017 Carlos Quintana. Magnament Mezt Gallery, New York, USA RQR (zusammen mit Maurice Renoma und Enrique Rotemberg). Kubanische Kunstfabrik (FAC), Havanna, Kuba2016 50 veces (50 mal). Galerie Habana, Havanna, Kuba Save mucho (Er weiss viel). Galerie Artis 718, Havanna, Kuba Pieza única (Einzelstück). Galerie-Werkstatt Gorría, Havanna, Kuba2015 Almacén de antigüedades (Antiquitätenlager), Nebenausstellung der XII . Biennale von Havanna. Freihandelszone, Festung San

    Carlos de la Cabaña, La Habana, Kuba Lágrimas negras (Schwarze Tränen), Nebenausstellung der XII . Biennale von Havanna. Lloyd‘s Register, Havanna, Kuba Carlos Quintana. National Arts Club, New York, USA2014 Apócrifos (Apokryphe). Museum Secretaría de Hacienda y Crédito Público (SCHP), Mexiko DF, Mexiko Mundo de cristal (Gläserne Welt). Rum-Museum, Havanna, Kuba Liburu irekia (Residencia de verano-Sommerkurs). Galerie Kur, San Sebastián, Baskenland, Spanien2013 One. Galerie Juan Ruiz, Miami, USA Apócrifo (Apokryph). Galerie Habana, Havanna, Kuba2012 Obsessions. Bötzow Berlin / Atelierhaus, Berlin, Deutschland 18 papeles panameños (18 panamesische Papiere). Galerie Habitante, Panama-Stadt, Panama La rosa del centro (Die Rose in der Mitte). Museum für Zeitgenössische Kunst von Panama, Panama-Stadt, Panama El reparto flores Volumen I I (Der Stadtteil Flores Band I I), Nebenausstellung der XI . Biennale von Havanna, Festung San Carlos

    de la Cabaña, La Habana, Kuba El reparto Flores volumen I (Der Stadtteil Flores Band I). Lloyd‘s Register, Havanna, Kuba2011 Nada (Nichts). Nationalmuseum für Schöne Künste, Havanna, Kuba Sur (Süden). Enlace Arte Contemporáneo Kunst, Lima, Peru2010 Persönliche Ausstellung. Galerie Habitante, Panama-Stadt, Panama Q. Galerie La Casona, Havanna, Kuba2009 Carlos Quintana. Lloyd‘s Register, Nebenausstellung der X. Biennale von Havanna, Havanna, Kuba

    8CHO (Acht). Galerie Habana, Havanna, Kuba2008 Carlos Quintana. Galerie Arario, Peking , China One man show. Galerie Artificial, Miart‘08, Mailand, Italien

    Norte (Norden). Orange Gallery, Quebec, Kanada

    GRUPPENAUSSTELLUNGEN (Auswahl ab 2008)

    2016 Arte cubano (Kubanische Kunst). Galerie Robert Miller, New York, USA2014 Rodando se encuentran (Rollend begegnen sie sich). Sammlung Nationalrat für Bildende Künste (CNAP), Städtisches Ausstel-

    lungszentrum von Shanghai, Shanghai, China2013 Art PULSE. Galerie Habana, New York, USA2012 HB Zeitgenössische kubanische Kunst, Nebenausstellung der XI . Biennale von Havanna. Kongresszentrum Pabexpo, Havanna, Kuba2011 PINTA Art Fair. New York, USA ARTMIAMI. Galerie Juan Ruiz, Miami, USA2010 Confluencias Inside (Innere Zusammenflüsse). Galerie La Acacia, Havanna, Kuba PINTA Art Fair. Galerie Habana, New York, USA ARTBRUSSELS. Galerie Habana, Brüssel, Belgien2009 HB Zeitgenössische kubanische Kunst, Nebenausstellung der X. Biennale von Havanna. Kongresszentrum Pabexpo, Havanna, Kuba ARTEAMÉRICA‘09. Galerie Habana, Lyle O. Reitzel, Miami Convention Center, Florida, USA 2008 Dominican Power & Solid Friends. Galerie Lyle O. Reitzel, Miami Beach, Florida, USA Celebrate Hispanic Heritage (Latin American Masters and Contemporary Artists). Galerie Gary Nader, Miami, USA Continuing Starting Over. Galerie Lyle O. Reitzel, Miami Beach, USA ART PEKING. Arcaute Zeitgenössische Kunst, Peking , China Starting Over. Galerie Lyle O. Reitzel, Miami Beach, USA

    SA MMLUNGEN

    Kunstmuseum Rubin. New York, USASammlung Farber. New York, USASammlung Bötzow Berlin. Berlin, DeutschlandSammlung Avistamientos (Sichtungen). Havanna, KubaNationalmuseum für Schöne Künste. Havanna, KubaNationalmuseum für Schöne Künste. Panama-Stadt, PanamaMuseum Berardo. PortugalSammlung Willem Peppler. SchwedenSammlung Amorim. PortugalSammlung Gilbert Brownstone. Paris, FrankreichNationalrat für Bildende Künste (CNAP). Havanna, KubaCdeCuba Magazine. Valencia, Spanien

    Ausserdem befinden sich seine Werke in privaten Sammlungen in Kuba, Panama, Mexiko, USA, Italien, Frankreich, Spanien, im Fürstentum Monaco, in Grossbritannien, Portugal, Kanada, Venezuela, Japan, Costa Rica, China u.a.

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    A R T E M O R F O S I S - G A L E R Í A D E A R T E C U B A N O

    ArteMorfosis ist eine kubanische Kunstgalerie in Zürich. Sie will das Schaffen zeitgenössischer kubanischer Künstler einer interessierten Schweizer Öffentlichkeit zugänglich machen. Seit der Gründung im April 2015 hat die Galerie Vertreter der ersten postrevolutionären Generation von Künstlern präsentiert, die bereits hohe internationale Anerkennung geniessen. Kunstschaffende wie Flora Fong, Ernesto García Peña, Gilberto Frómeta, Pedro Pablo Oliva und Choco haben nach 1959 nicht nur mit ihrem eigenen Werk die Ästhetik der Karibikinsel mitgestaltet, sondern auch als Lehrer der nachfolgenden Künstlergeneration. Auch diesen jungen Künstlern, die im nachrevolutionären Kuba geboren wurden und deren interna-tionaler Durchbruch noch bevorsteht, bietet ArteMorfosis seit 2017 eine Plattform. Im Gegensatz zu ihren Lehrern rückt die junge Künstlergeneration nicht die Suche nach einer gemeinsamen nationalen Identität ins Zentrum, sondern selbstbe-stimmt individuelle Themen wie die Suche nach der eigenen, persönlichen Identität oder der eigenen Rolle in der kubani-schen Gesellschaft.ArteMorfosis ist als Vermittlerin kubanischer Kunst Begegnungsort von Kunstschaffenden und -sammlern. Die Wandlung und politische Öffnung Kubas bieten grosse Chancen, die weitgehend unbekannten künstlerischen Schätze in Zürich zu präsentieren. Durch das Zelebrieren kubanischer Eigenheiten beschreitet die Galerie immer wieder neue Wege: ArteMor-fosis ist selbstbewusst anders und richtet sich an Kunstliebhaberinnen und -liebhaber, die ganz auf ihren eigenen Geschmack vertrauen und es lieben, auch Pfade ausserhalb des Mainstreams zu beschreiten. Die Galerie ist ein Stück Kuba in Zürich und hält für das kunstinteressierte Publikum immer eine Tasse exzellenten kubanischen Kaffees bereit.Der Name ArteMorfosis symbolisiert für die Galeristen den kreativen Schaffenskreislauf. Auch sie sind Teil dieser Meta-morphose, indem sie die Kunstwerke der Öffentlichkeit zugänglich machen.

    DIE GALERISTENIdalmys Burkhard - García Negrín (1967) ist gebürtige Kubanerin. Sie ist in einer kulturell engagierten Familie aufgewachsen. Ihr

    Vater war Gründungsmitglied des Nationalchors von Kuba und ihre Mutter war jahrelang in Theatern tätig. So gingen die darstellenden Künstler Kubas regelmässig in ihrem Haus ein und aus. Dank der Anstellung als Krankenschwester, an kubani-schen Kunsthochschulen, behielt sie den Kontakt zur Künstlergemeinde aufrecht. Seit 2002 wohnt Idalmys in der Schweiz.

    Johann Burkhard (1961) ist ein Schweizer Internetpionier. Als Mitgründer des Internetvergleichsdiensts Comparis hat er früh das Potenzial der neuen Medien erkannt und als einer der wenigen auch zu kommerziellem Erfolg geführt. Seit 15 Jahren be-treibt er eine der reichweitenstärksten kubanischen Webseiten, das Kleinanzeigenportal www.cubisima.com. Idalmys und Johann sind seit 15 Jahren verheiratet und haben einen gemeinsamen Sohn.

    DIE GALERIEArteMorfosis - Galería de Arte Cubano Rämistrasse 31, CH-8001 Zürich

    +41 44 252 41 41 - [email protected] - www.artemorfosis.comÖffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag, 11 .00 bis 18 .00 Uhr

    DIE AUTORENDolores Denaro *1971, lic. phil. hist./MA, Studium der Kunstgeschichte der Neuzeit, Architekturgeschichte und Denkmalpflege

    sowie der Religionswissenschaften an der Universität Bern. MAS in Kulturmanagement an der Universität Basel. Bis 2001 freie Publizistin und Kuratorin sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Paul-Klee-Stiftung und später in der Johannes-Itten-Stiftung, Kunstmuseum Bern. Von 1999 bis 2001 Direktorin und Kuratorin Kunsthaus Grenchen. Von 2002 bis Ende 2011 (10 Jahre) Direktorin und Kuratorin Kunsthaus CentrePasquArt Biel. 2012-2013 externe Fachberaterin der Julius Bär Kunstsammlung. Von 2012 bis 2015 Präsidentin des nationalen Kiefer Hablitzel Preises für bildende Kunst. 2013 bis 2016 Jurymitglied der Bourses Berthoud, Lissignol-Chevalier et Galland, Stadt Genf. Seit 2013 freie Kuratorin und Publizistin. Zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen mit Schwerpunkt zeitgenössische Kunst sowie Stiftungsratsmitglied ver-schiedener Kunststiftungen und Jurymitglied verschiedener Gremien.

    David Mateo Núñez *Matanzas, 1965, ist Journalist, Kunstkritiker, Kurator und Herausgeber. Er gehört der Assoziation für bildende Künstler im Nationalen Schriftsteller- und Künstlerverband Kubas (UNEAC) an, in dem er Mitglied des Nationalrats ist. Er war Direktor der Kunstgalerie des UNEAC „Villa Manuela“. Er war Mitbegründer und Mitherausgeber der Zeitschrift für bildende Künste Loquevenga und Leiter der kubanischen Zeitschriften Artecubano, Dédalo und Arte por Excelencias. Gegenwärtig gehört er dem Herausgeberrat der Zeitschrift La Gaceta de Cuba an. Er war Gründer und Direktor der digitalen Zeitschrift Ameri-kas und der Karibik Artcrónica. Aufgrund seiner Erfahrung als Herausgeber hat er 2017 die Internet-Webseite Artcrónica für visuelle kubanische Künste lanciert. Er ist Autor diverser Bücher sowie Artikel, Interviews und Analysen über die kubanische bildende Kunst und war als Kurator verschiedener kollektiver und persönlicher Ausstellungen in Kuba und im Ausland tätig. 2002 wurde ihm der Nationalpreis „Guy Pérez Cisneros” verliehen. 2014 wurde er zum Vorsitzenden der kubanischen Sekti-on des Internationalen Verbandes für Kunstkritik (AICA) gewählt. 2016 koordinierte er den 49. Kongress des Internationalen Verbandes für Kunstkritik (AICA) in Havanna.

  • C A R L O S Q U I N TA N A . KO N T E M P L AT I O N

    Der vorliegende Katalog wird herausgegeben zum Anlass der gleichnamigen Ausstellung der Galerie ArteMorfosis - Galería de Arte Cubano.

    H E R A U S G E B E R :

    ArteMorfosis - Galería de Arte Cubano ist eine Galerie der cubisima.com AG.B I L D E R :

    Carlos QuintanaA U T O R E N :

    David Mateo, Dolores DenaroD E U T S C H E Ü B E R S E T Z U N G :

    Martina Christa HeroldL E K T O R AT:

    Kristin HartmannP H O T O G R A P H I E :

    Néstor Kim (Umschlag, S. 12 , 13 , 14, 15 , 18 , 19, 20, 21), Eliam Coro - City Gazette (S. 16 , 17, 2 2 , 2 3 , 24, 2 5 , 26)G E S TA LT U N G :

    Laura Llópiz, Pepe Menéndez D R U C K :

    Selvi Artes Gráficas, Valencia, SpanienKO O R D I N AT I O N :

    Pilar Vázquez Sánchez

    ©2 0 1 8 , Carlos Quintana, die Autoren und ArteMorfosis - Galería de Arte Cubano, Zürich

    I SBN 978 -3 -906943 - 02-2

    Carlos Quintana und die Galerie ArteMorfosis bedanken sich bei allen, die diesen Katalog ermöglicht haben.

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  • Seine Kunst war von Anfang an ein Ort, um Druck abzulassen, an dem er ganz natürlich den irrationalen Teil, den wir alle im Inneren tragen, akzeptiert, aber auch jene Lücke nutzt, die ihm erlaubt, schamlos das Authentische, Zweideutige, Obszöne und Vulgäre darzustellen; Phänomene, die weder aus der Kunst noch aus dem Leben ausgeschlossen werden können.

    Fragment aus ‘Carlos Quintana: Das Profil des Windes‘ von Caridad Blanco de la Cruz, Kunstkritikerin und Kuratorin

    Rämistrasse 31, CH-8001 Zürich T: +41 44 252 41 41

    Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag, 11.00 bis 18.00 Uhr

    www.artemorfosis.com