Terres de l’EbrePATRONAT DE TURISMEDE LA DIPUTACIÓ DE TARRAGONA
Generalitat de CatalunyaRegierung von KatalonienMinisterium für Unternehmenund Beschäftigung
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Terres de l’Ebre -das kaum bekannte
Katalonien
Als der Schriftsteller Sebastià Juan Arbó den RomanTerres de l’Ebre (1932) schrieb, ahnte er wohl kaum,dass der Titel seines Werks später einmal die offizielleBezeichnung eines ganzen katalanischen Landstrichssein würden, nämlich des vom Ebro, einem derbedeutendsten Flüsse der Iberischen Halbinsel,durchflossenen Gebiets. Es handelt sich bei dieserLandschaft um ein Flussufergebiet, das aber auchvom Meer und vom Gebirge geprägt ist. Denn aufwenigen Quadratkilometern vereint diese Gegend imSüden Kataloniens die Landschaften der Flussebenemit der Gebirgsatmosphäre des von Pablo Picasso inrund 60 Bildern verewigten Massivs Els Ports und derFarbenpracht des Ebrodeltas und seinen rund 150Kilometern relativ unberührter Strände.
Dieser natürliche Reichtum zog bereits die Iberer unddie Römer in seinen Bann, die den Ebro als für denHandel strategisch wichtigen Verkehrswegbetrachteten, der nicht nur den Warentransport vonder Küste in das Binnenland der Halbinsel ermöglichte,sondern auch die Bewässerung von Anbauflächenerlaubte. Später konsolidierten sich bedeutendearabische, jüdische und christliche Niederlassungen,die in der Region, in der heute die autonomenGemeinschaften Katalonien, Valencia und Aragonien
aufeinander treffen, um die Führungsrollekonkurrierten.
Alle diese Kulturen hinterließen ein bedeutendes Erbe.Davon zeugen verschiedene Denkmäler, wieFelsmalereien, iberische Fundstätten, mittelalterlicheBurgen, Kathedralen, Renaissancepaläste, Kellereienim katalanischen Jugendstil und Schützengräben ausdem spanischen Bürgerkrieg, aber auch die regionaleKüche, die sich der besten Erzeugnisse des Meeres,des Flusses und des Landbaus bedient, und dieTraditionen, denen diese einzigartige RegionKataloniens ihren besonderen Charakter verdankt.Heute sind die Terres de l’Ebre ein ruhiger Landstrich,in dem Besucher den Spuren der Geschichte nachgehenund einige der bedeutendsten Naturlandschaften desMittelmeerraums entdecken können.
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Das Ebrodelta, ein Naturparadies
Die außergewöhnliche Vielfalt der Tier- undPflanzenwelt des Ebrodeltas macht dieses amsüdlichsten Ende Kataloniens liegende Gebiet zueinem farbenfrohen Naturparadies. Durch dieErklärung zum Naturpark im Jahr 1983 wurden seineBedeutung als wichtigstes Feuchtgebiet Kataloniensund sein internationaler Stellenwert unterstrichen. DieLandschaft besticht durch ihre Schönheit,insbesondere zählt sie aber gemeinsam mit demfranzösischen Naturpark Camargue an der Rhone-Mündung und dem Nationalpark Doñana inAndalusien zu den wichtigsten aquatischenLebensräumen im westlichen Mittelmeerraum.
Das Ebrodelta erstreckt sich auf mehr als 32 000 haüber die flachen Landschaften der in den LandkreisenBaix Ebre und Montsià gelegenen GemeindenL’Ampolla, Amposta, Deltebre, Sant Jaume d’Envejaund Sant Carles de la Ràpita. Der Naturpark Ebrodelta
nimmt jedoch nur etwa ein Viertel dieser Fläche ein.
In den Binnenzonen des Deltas wird die Landschaftvon ausgedehnten Reisfeldern beherrscht, die je nachJahreszeit die Farbe wechseln. An der Küstenliniehingegen dominieren die großen, von Röhrichtumgebenen Lagunen. Hinzu kommen weitflächige
Salzböden und kilometerlange, von Dünen gesäumte
einsame Strände. Besondere Erwähnung verdienen
die Lagunen Bassa de les Olles, El Canal Vell, Bassa
de la Platjola, El Garxal, L’Alfacada, La Tancada und
L’Encanyissada, die nur eingeschränkt zugänglichen
Inseln Illa de Buda und Illa de Sapinya, die Halbinseln
Punta de la Banya und Punta del Fangar sowie die
Feuchtbiotope Erms de Casablanca und Ullals de
Baltasar. Alle Feuchtgebiete des Deltas sind dem
Naturschutznetz Natura 2000 angeschlossen. Zudem
ist im Frühjahr und im Sommer, der Paarungszeit der
Vögel, der Zugang zu den wichtigsten Brutgebieten
eingeschränkt.
Charakteristische Flora und Fauna
Die Einzigartigkeit des über 700 Arten zählenden
Pflanzenbestands macht das Delta zu einem Paradies
für Freunde der Botanik. Zu den charakteristischsten
botanischen Elementen zählen die Süßgräser, aus
deren Familie das Schilfrohr, die Rohrkolben und das
Silberhaargras am stärksten vertreten sind. Die
Uferwälder am Ebro bestehen hauptsächlich aus
Silberpappeln, Ulmen, Schwarzerlen, Schwarzpappeln
und Eukalyptusbäumen.
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Naturpark Ebrodelta
Im Vordergrund steht im Ebrodelta jedoch unbestrittender Reis. Mit 21 000 Hektar Anbaufläche prägen dieReisfelder, die zudem ein sehr wichtiges Ökosystemdarstellen, die Landschaft dieses beeindruckendenNaturgebiets maßgeblich. Durch die notwendigeregelmäßige Überflutung fungieren die Reisfelder als zeitweilige Sumpfgebiete, und die darausresultierende Präsenz von Algen, Krebstieren undInsekten spielt eine entscheidende Rolle bei derErnährung der Vögel, die den Naturpark bevölkern.Die Weihe, der Seidenreiher, der Nachtreiher, derRallenreiher, der Graureiher, der Flamingo, derAusternfischer und die Rotflügelbrachschwalbe sindnur einige Beispiele ür die im Delta zu beobachtendeornithologische Vielfalt. Zudem ist die Gegend einauch für zahlreiche Zugvögelarten bedeutendesBrutgebiet. Insgesamt wurden im Delta bereits über400 verschiedene Spezies, also mehr als 60 % aller inEuropa vorkommenden Vogelarten, ausgemacht.
Die aus dem Zusammenfluss von marinen undFlussgewässern entstandenen aquatischenLebensräume beherbergen auch eine große Vielfalt an Fischarten. Dabei teilen sich autochthone Arten wieder Aal, die Barbe, der Karpfen oder die Meeräscheden Lebensraum mit anderen, durch den Menscheneingeführten Arten wie dem Wels oder demKoboldkärpfling.
Möchte man die Natur erleben, die Vögel beobachten,das Delta auf dem Fahrrad erkunden oder sich mit derGeschichte des Ebrodeltas vertraut machen, dannempfiehlt sich der Besuch des Ecomuseu desNaturparks in Deltebre, wo den Besuchern daskulturelle und natürliche Erbe des Gebiets nähergebracht wird. In den Räumen des Museums sind diecharakteristischen Landschaftstypen des Deltas – derFluss, die Lagunen, die Reisfelder und der Auwald –nachgebildet; außerdem besitzt es ein Aquarium, indem die typischsten Fisch- und Amphibienarten desEbrodeltas beobachtet werden können.
Der Besuch des Ecomuseu kann mit einem Rundgangdurch das Casa de Fusta ergänzt werden, das in derNähe von Poblenou del Delta, direkt vor der LaguneL’Encanyissada, zu finden ist. Hierbei handelt es sichum eines der emblematischsten Gebäude derGegend. Es wurde Ende der 1920er Jahre von Jägernerrichtet, die sich, angezogen von der Menge und
Saline „La Trinitat”
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Vielfalt der hier vorhandenen Vogelarten, im Deltaniederließen. Später wurde hier das Informations-zentrum des Naturparks Ebrodelta eingerichtet, indem man Information zu verschiedenen Routen, densehenswertesten Gegenden und möglichenAktivitäten erhält. In einem Raum des Gebäudes istdas Museu Ornitològic mit einer repräsentativenSammlung der im Ebrodelta heimischen Vogelartenuntergebracht. Anhand von fast 200 Exemplaren von134 verschiedenen Arten wird versucht, dieBesonderheiten der verschiedenen Ökosysteme desDeltas darzustellen. Zudem finden sich anstrategischen Stellen des Naturparks Aussichts-plattformen aus Holz, die es ermöglichen, den Zauber,die Farbenpracht und vor allem die Lebenskraft derhiesigen Natur hautnah zu erleben.
Dünen
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Der Naturpark Els Ports
Das Gebirgsmassiv Els Ports erhebt sich im SüdenKataloniens, an der Grenze zu Aragonien undValencia. Es handelt sich um ein zerklüftetesKalksteingebirge mit reizvollen Felswänden, Höhlen,Verwerfungen und Schluchten, in dem es nebenmediterran geprägten Landschaften auch Wälder gibt,die eigentlich eher in der eurosibirischen Klimazonezuhause sind. So sind dort die zum Naturschutzgebieterklärten südlichsten Buchenwälder der IberischenHalbinsel mit über hundertjährigen Exemplaren sowiediverse Baumdenkmäler zu finden. Die Gegendbesticht auch durch ihre Fauna: Geier, Steinadler,Wildkatzen, Otter und vor allem der zu denrepräsentativsten Wahrzeichen des Massivs zählendeIberische Steinbock zeugen von der ökologischenVielfalt dieses riesigen Gebiets, dessen katalanischerTeil 2001 zum Naturpark erklärt wurde. Auf dieseWeise wurde der Wert eines der bedeutendstenNaturräume Kataloniens anerkannt, der nach denNaturparks Hochpyrenäen (Alt Pirineu) und Cadí-Moixeró auch der drittgrößte des Landes ist.
Es gibt drei Hauptzufahrtswege zum Park, und
zwar einen in jedem Landkreis. Für den Norden sind
hier die Ortschaft Horta de Sant Joan mit dem
Informationszentrum im Ecomuseu, Prat de Comte mit
dem Besucherinformationszentrum des Landkreises
Terra Alta und Arnes mit der Informationsstelle Molí de
l’Oli zu nennen. Aus östlicher Richtung erreicht
man den Park über Roquetes, wo sich der
Verwaltungssitz des Naturparks und das
Besucherinformationszentrum des Landkreises Baix
Ebre mit der Dauerausstellung Geoports befinden. Von
Süden aus schließlich erreicht man den Park über
Sénia, wo man im Besucherinformationszentrum des
Montsià die Ausstellung La vida als Ports (Das Leben
in Els Ports) besuchen kann. Bevor man sich in das
Massiv begibt, lohnt sich also ein Zwischenstopp an
einem dieser Orte.
Auch der südliche Teil des Massivs hat fesselnde
Landschaften zu bieten. So laden die Vertiefungen, die
der im höchsten Teil des Gebirges entspringende
Sénia geformt hat, wie zum Beispiel der Toll dels
Arenals, im Sommer zum Bad ein. Höhepunkt des
Gebirges ist jedoch der Gipfel des Mont Caro (1441
m). Er ist der höchste Punkt des Massivs und von
windgeformten Kiefern umgeben, die in kargem,
felsigem Gelände wachsen. Dieser Aussichtspunkt
bietet einen weiten Panoramablick über das Ebrotal.
Im Vordergrund erhebt sich der Gebirgszug Serra de
Cardó und in Richtung des Meeres blickend erkennt
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Ansicht des Mont Caro
man am Horizont das Ebrodelta mit seinencharakteristisch geformten Halbinseln. Folgt man mitseinem Blick dem Flusslauf, so lassen die an seinemUfer liegenden Orte Deltebre, Sant Jaume d’Enveja,Amposta, Vinallop, Campredó und Tortosaausmachen.
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WeitereNaturräume
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Die im Landkreis Baix Ebre, nur wenige Kilometer vomMassiv Els Ports entfernt liegende Serra de Cardó vereinteine sanfte Physiognomie mit zerklüfteten Formen undkleinen, schroffen Tälern. Der höchste Punkt diesesGebirgszugs ist La Creu de Santos (942 m), seinbekanntester Ort jedoch das am Rande der SchluchtBarranc de Sallent errichtete Kurhaus Cardó. Dieser im17. Jahrhundert erbaute architektonische Komplex warursprünglich eine Karmelitereinsiedelei, die sich im 19.Jahrhundert zu einer Kurstätte entwickelte. Er liegt aufdem Gemeindegebiet von Benifallet, ist aber überRasquera zu erreichen. Im Tal wurden, stets in Nähe derQuellen, insgesamt dreizehn weitere Einsiedeleienerrichtet.
Weiter südlich erhebt sich die Serra del Montsià parallel
zum Meer und bildet einen herrlichen natürlichen
Aussichtspunkt, von dem aus man die Ausdehnung des
Ebrodeltas und die an das Massiv Els Ports
angrenzenden Ebenen im Landesinneren überblicken
kann. Eine der Attraktionen des Montsià-Gebirges ist
La Roca Foradada („Der durchlöcherte Fels“). Die
Hänge dieses 700 Meter über dem Meeresspiegel
liegenden Felsausläufers fallen über der Ortschaft Sant
Carles de la Ràpita und der Bucht Badia dels Alfacs steil
ab. In diesem kleinen Kalksteinmassiv befinden sich
einige Steineichen- und Kiefernwälder, wenngleich das
Gebirge zum größten Teil nur mit niedrigen Sträuchern
bewachsen ist. Seine kleinen Täler sind von zahlreichen
Wanderwegen und Mountainbike-Routen durchzogen.
Im Norden der Terres de l’Ebre kann man das imEbrotal gelegene Wildtierschutzgebiet Sebes i
Meandre de Flix besuchen. Es ist das zweitgrößteund -wichtigste Feuchtgebiet der Region und umfasstzwei Flussgebiete, in denen der Reichtum derursprünglichen Ufervegetation erhalten geblieben ist.Hier findet man eines der größten SchilfdickichteKataloniens, sowie Sümpfe und Flussinseln. Seit 2001bemüht sich ein Projekt um die Wiedereinführung desWeißstorchs und die Rückgewinnung vonSchwemmwiesen durch die Beweidung mit Pferdenaus der Camargue, dem Mündungsgebiet der Rhone.Das Informationszentrum El Mas del Director informiertdie Besucher über die besten Bildungs- undFreizeitangebote. Orientierungshilfe bietet dabei auchdas neue Interpretationszentrum des Camí de Sirga
(Leinpfad).
Weitere Information
www.reservanaturalsebes.org
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Die Terres de l’Ebre besitzen eine fast 150 Kilometerlange Küste. Diese ausgedehnte Küstenlinie bieteteine große Vielfalt an Landschaften. Während imNorden eine von kleinen Buchten gespickte Felsküstevorherrscht, finden sich im Süden, im Ebrodelta, weiteStrände mit feinem goldenen Sand. Die einen wie dieanderen sind – da oft eher unbekannt – für die katala-nische Mittelmeerküste ungewohnt friedlich und ruhig.
Das nördlich des Ebrodeltas liegende L’Ametlla deMar ist mit seinen weiß getünchten Fassaden eineinladender, typisch mediterraner Fischerort. DieKüstenlinie der Gemeinde gehört zu denunberührtesten in Katalonien. Nördlich des Orteserhebt sich die heute rekonstruierte Burg Sant Jordid’Alfama, eine ursprünglich aus dem 13. Jahrhundertstammende Festungsanlage, die zur Abwehr derregelmäßigen Angriffe sarazenischer Piraten errichtetwurde, diese letztlich aber nicht verhindern konnte. DieFelsküste L’Ametllas wird ständig von anmutigenBuchten mit klarem Wasser, wie dem Platja de SantesCreus, unterbrochen. Folgt man der Küste in südlicheRichtung, so gelangt man zu den Stränden derGemeinde El Perelló. Dieser Küstenabschnitt ist vonrötlichen Felsen und einer typisch mediterranen,beinahe bis ans Ufer heranreichenden Vegetation mitPinien, Olivenbäumen und Agaven geprägt. Die
größten Strände der Gemeinde sind der Platja deSanta Llúcia und der Kieselstrand Platja de Morro deGos, erwähnenswert sind aber auch die in fastunberührten Umgebungen liegenden Buchten Pont del’Àliga, Cala Moros und Cala Buena.
Hinter dem Cap Roig erreicht man den gleichnamigen,bereits zur Gemeinde L’Ampolla gehörenden Strand,der von kupferfarbenen Felswänden gesäumt ist. Bisman den Ort erreicht, wechseln sich nun kleineBuchten mit felsigen Küstenabschnitten und breiterenKieselstränden ab. Hinter L’Ampolla – einem tradi-tionellen Sommerurlaubsort für die Bewohner dieserRegion – ändert sich das Erscheinungsbild der Küsteradikal, denn L’Ampolla ist das Tor zum Ebrodelta. Hierbeginnen die langen, flachen Feinsandstrände, die dieKüste der Terres de l’Ebre im südlichen Teildominieren.
Die Ruhe des Deltas
An der Ebro-Mündung hat das Ringen zwischen Landund Meer einen Küstenstreifen von wilder Schönheitmit Dünen und weitläufigen, goldenen Strändengeformt. Im nördlichen Teil der Deltaküste sind diewüstenähnlich wirkenden Strände Platja del Fangar,Platja de la Marquesa und Platja del Riumarhervorzuheben. Weiter südlich findet man die weiten
Die Costa de l’Ebre
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Platja de la Marquesa. Dünen L’Ametlla de Mar
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Sandflächen der Strände Platja del Migjorn, Platja del’Alfacada und Platja del Serrallo, von denen letztererdurch Büsche geschützt ist und über einen FKK-Bereich verfügt. Auf den einsamen Platja delsEucaliptus folgt dann die Barra del Trabucador, eineschmale, komplett von einem Sandstrandeingenommene Landzunge, die den zentralen Teil desDeltas mit der Halbinsel La Banya verbindet, die dieBucht Badia dels Alfacs bildet und das Ebrodelta nachSüden hin abschließt.
Genau auf dieser Höhe liegt der Küstenort SantCarles de la Ràpita, der arabische Wurzeln hat und inder zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einenAufschwung erlebte, als König Karl III. von Spanien dieBadia dels Alfacs zu einem der wichtigstenHandelshäfen des westlichen Mittelmeers ausbauenwollte. Auch wenn das Vorhaben nach dem Tod desMonarchen in Vergessenheit geriet, entwickelte sichLa Ràpita zu einem großen Fischereihafen und istheute einer bedeutendsten Touristenorte der Region.Die Küste der Terres de l’Ebre verläuft von hier nochein Stück weiter in südliche Richtung, bevor sie an der
Mündung des Sénia am Fischerort Les Casesd’Alcanar endet.
Wanderfreunde, die die Küste der Terres de l’Ebre zuFuß erschließen möchten, können sich an derKennzeichnung des als „Mittelmeerpfad“ (Sender dela Mediterrània) bezeichneten Fernwanderwegs GR-92 orientieren, die der gesamten katalanischenKüstelinie folgt. Zu den sehenswertesten Abschnittengehört sicher der zwischen L’Ametlla de Mar undL’Ampolla, der entlang der Steilküste verläuft, auf demman aber immer wieder auch auf kleine Buchten trifft,die Gelegenheit zu erfrischenden Bädern bieten.
Weitere Information
www.ametllamar.catwww.elperello.catwww.ampolla.orgwww.turismelarapita.comwww.alcanar.cat
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L’Ampolla
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In der Region Terres de l’Ebre finden sich sowohlmaritime als auch gebirgige Naturräume. Dieserlandschaftliche Kontrast ermöglicht die Ausübungeiner großen Vielfalt an naturverbundenen Aktivitäten.
Abenteuer am Meeresufer
Ihre besonderen Eigenschaften – seichte Buchten undein kaum vorhandener Wellengang – machen dieKüste des Ebrodeltas zu einem idealen Ort fürSportarten wie Wasserski, Segeln und Kanufahren.Die Badia dels Alfacs zählt aufgrund ihrerWindverhältnisse und des ruhigen Wassers zudem zuden beliebtesten Orten für Kitesurfer an derkatalanischen Küste. Dieser Sport erlaubt es, sich mitHilfe eines Zugdrachens mit großer Geschwindigkeitauf dem Wasser fortzubewegen. GeschicktenKitesurfern gelingen darüber hinaus sogarspektakuläre Sprünge und Drehungen in der Luft.
Das traditionelle Fischen in der Badia dels Alfacs ist eine Aktivität, bei der sich Aktiv- undGastronomietourismus begegnen, und hat sich in denletzten Jahren zu einer der größten touristischenAttraktionen der Gegend entwickelt. Die Touristenbesteigen im Hafen von Sant Carles de la Ràpita kleineFischerboote und werden bis in die Mitte der Bucht
gefahren. Dort wird ihnen von Fischern erklärt, wieman die Netze in den flacheren Bereichen auswirft.Sind die Fische eingekreist, dann können die Besucherins Wasser springen, um sie mit den Händen zufangen. Der beste Moment folgt jedoch zurMittagszeit, wenn man in einem der Restaurants desOrtes den eigenen Fang verzehrt.
Den Ebro entlang
Unweit des Meeres, am gesamten Unterlauf desEbros, erfreuen sich Kajakfahrten großer Beliebtheit,die es erlauben, den Fluss entspannt vom Wasser auszu erleben. Aufgrund seiner rauen, gebirgigenUferlandschaften gehört der Abschnitt zwischen denOrten Miravet und Benifallet zu den spektakulärsten.Eine Kajaktour bietet die Möglichkeit, an Auwäldernentlangzufahren, die Burg von Miravet vom Fuß derFelswand aus zu betrachten, auf der sie sich erhebt,und sich an den Uferfassaden der Orte zu erfreuen, dieman passiert.
Diese anregende Fahrt auf dem Fluss lässt sich miteinem Abstecher zum Bahntrassenradweg „Via Verdade la Terra Alta i el Baix Ebre“ oder „Via Verda de la Valde Zafán“ kombinieren. Dieser folgt der stillgelegtenTrasse einer ehemaligen Bahnstrecke, die Tortosa mit
Aktivtourismus
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verschiedenen aragonesischen Ortschaften verband.Inzwischen wurde auch die ehemalige Bahnstreckezwischen Tortosa und Arnes in einen Radwanderwegumgewandelt, der über Aquädukte und Brücken,durch Tunnel und vorbei an verschiedenenRastplätzen verläuft und eine hervorragendeMöglichkeit bietet, sich an der Schönheit des MassivsEls Ports zu erfreuen. Außerdem führt er zumHeiligtum La Fontcalda und verbindet die ehemaligenBahnhöfe der Bahnstrecke in Tortosa, Roquetes,Jesús, Aldover, Xerta, Benifallet, El Pinell de Brai, Pratde Comte, Bot, Horta de Sant Joan und Arnes.
Ein Netz von Wanderwegen
Der Bahntrassenweg kann mit dem Fahrrad, zu Fußoder zu Pferde bewältigt werden. Für Wanderfreundehaben die Terres de l’Ebre aber auch noch eineweitere, sehr interessante Option zu bieten: denJakobsweg entlang dem Ebro. Diese in Deltebrebeginnende Route folgt dem historischen,mittelalterlichen Weg, auf dem die Gläubigen desEbrodeltas nach Santiago de Compostela pilgerten,durch die Landkreise Montsià, Baix Ebre und TerraAlta, von wo aus sie über Aragonien nach La Riojaweiterführt. Der katalanische Abschnitt des Wegsverläuft größtenteils entlang des Ebros, so dass die
Pilger nach Deltebre die Orte Amposta, Tortosa,Aldover und Xerta durchqueren. Dann folgt der Wegdem Canaletes in Richtung des Heiligtums LaFontcalda und setzt sich von dort fort in RichtungGandesa und Batea an der Grenze zu Aragonien. Ineinigen Abschnitten deckt sich der Jakobsweg auchmit dem Bahntrassenweg und dem Fernwanderweg(GR-99), der als „Natürlicher Weg des Ebro“ (CamíNatural de l’Ebre) bezeichnet wird und von der Quelledes Flusses in Kantabrien bis zu dessen Mündungreicht. Über die genannten Beispiele hinaus gibt esaber auch noch ein ganzes Netz an Wanderwegen, diedas Massiv Els Ports zwischen dem südlich gelegenenLa Sénia und Horta de San Juan im Nordendurchqueren. Ein Beispiel ist die Route „Sterne desSüdens“ (Estels del Sud), ein fünf Etappenumfassender Rundweg, der es erlaubt, die ganzelandschaftliche Vielfalt des Gebirges zu entdecken.
Das Massiv Els Ports wartet jedoch noch mit weiterenÜberraschungen auf. Der Riu Canaletes und dieSchluchten von Vall Figuera, La Caramella oder ElRacó de la Gralla sind bekannte Anlaufpunkte fürAnhänger des Canyoning, und in den Kalksteinfelsender Gegend gibt es große Wände, die jeden Klettererbegeistern. Sowohl in Els Ports als auch in der Serradel Montsià und der Serra de Llaberia sind zahlreiche
Kajaktour. Pas de l’Ase
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Arnes. Toll del Vidre
Kletterrouten zu finden. Die beliebtesten Kletterplätzesind aufgrund ihrer spektakulären Schönheit dieEstrets d’Arnes und die Roques de Benet imLandkreis Terra Alta, der untere Teil der RocaForadada in der Serra del Montsià und die in Tivissaund Llaberia im Landkreis Ribera d’Ebre angelegtenRouten. Allerdings ist zu beachten, dass sowohl dasKlettern als auch das Canyoning gesetzlich geregeltsind und nicht uneingeschränkt praktiziert werdendürfen, da zu bestimmten Zeiten des Jahresbesonders darauf geachtet werden muss, denFortpflanzungszyklus geschützter Arten nicht zustören. Aus diesem Grund muss für diese sportlichenAktivitäten – vor allem im Massiv Els Ports – eineErlaubnis der Naturparkverwaltung beantragt werden.
Weitere Information
www.camidesantjaume.catwww.uectortosa.orgwww.viasverdes.comwww.estelsdelsud.com
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Die Terres de l’Ebre verfügen über einen großen, häufig
von der Musik geprägten kulturellen Reichtum. Die
Volksmusik der Region besitzt einen ausgeprägten,
sich von den musikalischen Traditionen anderer
katalanischer Gebiete unterscheidenden Charakter
und wird von Musikkapellen und der gesungenen oder
getanzten Jota dominiert.
Der Jota-Tanz wird von einer Melodie begleitet, beider sich häufig instrumentale mit gesungenenPassagen abwechseln. Normalerweise werden dieSänger von einem kleinen Orchester aus Klarinette,Trompete, Euphonium, Gitarre und guitarró (kleinere,fünfsaitige Variante der Gitarre) begleitet. Dieimprovisierten Lieder können soziale Problemebehandeln, einen Bekannten beglückwünschen, dasbäuerliche Lebens preisen oder, wie früher üblich,dazu dienen, der Angebeteten seine Liebe zu erklären.Die Jota ist also eine authentische traditionelleAusdrucksform und wurde aus diesem Grund nebender eher für den Norden des Landes typischenSardana zum katalanischen Nationaltanz erklärt.Schon seit langer Zeit werden in vielen Orten anlässlichdes Patronatsfests Volkstänze organisiert. Ein gutesBeispiel ist die Jota von Ulldecona, am der seit mehrals hundert Jahren jeweils 200 Paare teilnehmen und
sich die Frauen mit festlichen Schultertüchernschmücken. Ähnlich alt und populär ist die auch alsball de Coques (Kuchentanz) bezeichnete Jota vonAscó. In den meisten Orten wird die Jota heute nichtmehr getanzt; in einigen Städten, wie Tortosa – woeine tief verwurzelte Gesangs- und Tanztraditionexistiert – oder Amposta, und Dörfern wie Paüls, Pratde Comte, Benifallet und El Pinell de Brai jedochwurde sie als eines der repräsentativsten Symbolender lokalen Volkskultur zu neuem Leben erweckt undgefördert.
Die Musikkapellen
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts etablierte sich inden Terres de l’Ebre die Kapellenmusik, vor allemdurch den Einfluss der valencianischen Musiktradition.Die Blas- und Schlaginstrumente spielendenFormationen sind heute in fast allen Dörfern im SüdenKataloniens, insbesondere in den Landkreisen BaixEbre und Montsià, zu finden. Neben der Jota kommtden Musikkapellen bei den Patronatsfesten und beifeierlichen Veranstaltungen wie Prozessionen,Blumengaben an die Mutter Gottes und Festredenhäufig eine zentrale Rolle zu. Einigen Kapellen aus derEbro-Region ist auch internationale Anerkennung
Kultur, Musik undTraditionen
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zuteil geworden, wobei insbesondere die FormationenLa Lira Ampostina und La Unió Filharmònica d’Ampostahervorzuheben sind. Um die besten Vertreter dieserMusikrichtung zu vereinen, werden in Orten wieAmposta oder La Sénia jährlich spezielle Festivalsausgerichtet.
Das andere bedeutende Element der Volkskulturdieser Region sind die Stierläufe (correbous) in allenVarianten, die insbesondere in den dem Ebrodeltanächstgelegen Orten viele Anhänger haben: bous de
plaça (auf einem abgesperrten Platz), bous a la mar
(bei dem das Tier über eine Kaimauer gelockt wird),bous capllaçats (mit einem an den Hörnern befestigtenSeil), bous embolats (mit an den Hörnern befestigten,brennenden Teerkugeln) usw. Trotz der Kontroversenum diese Tradition, denen stierkampfkritische Vereini-gungen ablehnend gegenüber stehen, verfasste diekatalanische Regierung 2010 eine diesbezüglicheRegelung und erkannte die Stierläufe der Terres del’Ebre als festliches und kulturhistorisches Element vonnationalem Interesse an.
Die religiösen Traditionen
Der Glaubenseifer der Bewohner dieser Region machtsich während der Karwoche bemerkbar, wenn sichdie Straßen der Hauptorte mit Gläubigen undSchaulustigen füllen, die die Prozessionen mit
Bußtuniken, Waffenträgern und Figurentruppen, diedie letzten Episoden aus dem Leben Christi darstellen,betrachten. Am Palmsonntag gilt der Stadt Tortosa,wo die Passionsprozession durch die engen Gassender Altstadt zieht, die größte Aufmerksamkeit. Heuteermöglicht ein modernes Interpretationszentrum fürdie Karwoche das ganze Jahr über die Betrachtungdes kulturellen und religiösen Reichtums der Stadt.Erwähnenswert sind auch die ab Beginn derFastenzeit und bis nach der Karwoche in Ulldeconastattfindenden Passionsspiele, die zu denbekanntesten und beliebtesten ihrer Art in Kataloniengehören. Im gleichen Zeitraum werden auch die dieStraßen von Vilalba dels Arcs im Landkreis Terra Altaund die den Ort umgebenden Felder zur Kulisse fürdas Passionsspiel der örtlichen Theatergruppe
Historische Feste
Außerhalb der Patronatsfeste und des religiösenFesttagskalenders werden vielerorts Messen undFeste organisiert, die an das lokale historische Erbeerinnern. So finden beispielsweise im Oktober in deniberischen Fundstätten von Alcanar, Tivissa, Gandesaund Vinebre Tage der offenen Tür statt, um derVergangenheit zu gedenken. Auch im historischenOrtskern von Batea wird ein mittelalterlicher Marktveranstaltet. Das bedeutendste in den Terres de l’Ebrestattfindende historische Fest ist heute jedoch das
Ulldecona. Passionsspiel
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Renaissance-Fest von Tortosa. Jedes Jahr im Juliwird in der Stadt für vier Tage das 16. Jahrhundert zuneuem Leben erweckt. Mehr als dreitausendMenschen ziehen mit Renaissance-Kostümen durchdie Altstadt, während rund 500 Schauspieler, Musikerund Jongleure pro Tag über sechzig Vorführungenzum Besten geben. Dazu gibt es Speisen undGetränke aus dieser Epoche, die sowohl in denTavernen der so genannten „Heringsroute“ (Ruta de laSaboga) sowie in den Restaurants der Stadt, die anden Gastronomischen Tagen der Renaissanceteilnehmen, gekostet werden können. Neben anderenWürdigungen wurde das Renaissance-Fest von derkatalanischen Regierung zum Fest von nationalemtouristischem Interesse und zum Fest von lokalemtouristischem Interesse erklärt und mit derEhrenplakette für besondere Verdienste um denTourismus ausgezeichnet.
Musikkapelle
Die Jota, ein typischer Tanz
Weitere Information
www.festacatalunya.catwww.firesifestes.comwww.festes.orgwww.fcsocietatsmusicals.orgwww.saragatona.comwww.passioulldecona.orgwww.festadelrenaixement.cat
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Olivenöl, Zitrusfrüchte und süßes Obst, Reis, Honig,Wein, Meeresfrüchte, Pilze und Wildbret sind nureinige der Produkte, die in der vielfältigen Küche derTerres de l’Ebre verwendet werden. Die landschaftlicheVielfalt dieser Region erlaubt den Genuss vonDelikatessen aus dem Meer und dem Gebirge, diejeden Gaumen erfreuen.
Reis, Fisch und Meeresfrüchte
Der durch eine geschützte Herkunftsbezeichnung(Denominació d’Origen Protegida, DOP) garantierteReis aus dem Ebrodelta ist die Hauptzutat fürzahlreiche lokale Gerichte, wie Paella, arròs negre(„Schwarzer Reis” mit Tintenfischtinte), arròs a banda(Reis und Fisch) und rossejat (überbackener Reis),Reis mit Kohl und Bohnen, Reis in Brühe mit Ente,Heuschreckenkrebsen und Broccoli oder der vonGourmets besonders geschätzte Reis mit Languste.Nicht umsonst werden im Delta – Herkunftsgebiet von 98 % der katalanischen Reisproduktion –spezifische Reissorten für jedes dieser Gerichteangebaut. Unter den in der traditionellen Küche desEbro-Mündungsgebiets verwendeten Fischen verdientder Aal besondere Erwähnung. Er wird als anguilaxapada – offen an der Sonne getrocknet und mit Salzund rotem Pfeffer gewürzt –, gebraten oder in Soßezubereitet. In den Küstenorten Alcanar, Sant Carles dela Ràpita, L’Ampolla und L’Ametlla de Mar gibt es zudemFischereihäfen, die sich durch die Qualität und Vielfalt
des Fisches und der Meeresfrüchte, die dort verkauftwerden, auszeichnen. Heuschreckenkrebse undLangusten zählen – in Salzkruste oder als Beilage zurPaella – zu den Produkten, die in den Restaurants derGegend am häufigsten verlangt werden.
Geografische Höhepunkte der gastronomischenRoute entlang der Küste des Ebrodeltas sind aber dieBuchten Els Alfacs und El Fangar, die idealeBedingungen für die Zucht dieser Krustentiere bieten.In diesen Gebieten mischt sich das Meerwasser mitdem Süßwasser des Ebros, wodurch auch die hiergezüchteten Austern und Miesmuscheln einebesondere Qualität aufweisen. Wenn Sie dieseprobieren möchten, können Sie das in denRestaurants der Küstenorte tun oder aber eine Fahrtauf der „Muschelfarmroute“ (Ruta de les Muscleres)einplanen. Dabei handelt es sich um eine Bootsfahrt insZentrum der Buchten Els Alfacs oder El Fangar mitVerkostung frisch geernteter Austern und Miesmuschelndirekt über den Zuchtanlagen.
Die Küche des Binnenlands
In den weiter landeinwärts gelegenen Gegenden desEbrotals spielt das Fleisch in der Küche eine größereRolle. In Tortosa etwa sollte man die baldana – eineBlutwurst mit Reis, Zwiebeln und Pinienkernen – undin den Dörfern das Lammfleisch probieren. In derRibera d’Ebre nehmen Gerichte mit Wildbret, wie
Delikatessen aus dem Meer und dem Gebirge
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Wildschweinragout, Rebhuhn nach Jägerinnenart oderKaninchen mit Schnecken und Echten Reizkern einewichtige Rolle ein. Das herausragende Gericht in denEbenen des Binnenlands der Terres de l’Ebre istjedoch die clotxa. Dieses traditionelle Frühstück derBauern zur Weinlesezeit ist heute Gegenstandzahlreicher kulinarischer Veranstaltungen in denDörfern, die sich um die Erhaltung der Traditionbemühen. Bei der clotxa handelt es sich um ein in derHälfte durchgeschnittenes Bauernbrot, das mitTomaten, Zwiebeln und geröstetem Knoblauch gefüllt,mit einem ordentlichen Schuss Olivenöl übergossenund mit einem gebratenen Hering als Beilage serviertwird.
Die Landkreise Terra Alta, Baix Ebre und Montsiàgehören zu den Gegenden Kataloniens, in denen die Olivenölproduktion traditionell am stärkstenverbreitet ist. So ist das aus den OlivensortenMorruda, Sevillenca, Empeltre, Arbequina und Fargaerzeugte Öl dann auch durch eine geschützteHerkunftsbezeichnung garantiert. Es handelt sich umnatives Olivenöl Extra, das zu Beginn der Erntesaisonaromatisch und fruchtig schmeckt und später eineleicht süßliche Note bekommt.
Die tiefe Verwurzelung dieser Form des Trockenfeldbausim Süden Kataloniens verdeutlicht ein Besuch der
tausendjährigen Olivenbäume in Ulldecona imLandkreis Montsià, der größten Ansammlung dieserArt von Bäumen in unserem Land. Insgesamt sind hierfast zweitausend Olivenbäume katalogisiert, diezwischen tausend und zweitausend Jahre alt sind.L’Arion gehört zu den für einen Besuchempfehlenswertesten Gegenden; hier sind etwazweihundert dieser Bäume zu finden, darunter der vonder katalanischen Regierung als Baumdenkmalkatalogisierte Farga de l’Arion mit einemStammumfang von mehr als acht Metern. Der Besuchkann mit einer Verkostung des aus den Früchtendieser tausendjährigen Bäume gewonnenen Ölsabgeschlossen werden.
Land des Weins
Der durch eine geschützte Herkunftsbezeichnunganerkannte Wein aus Terra Alta – der in den letztenJahren enorm an Bekanntheit und Renommeegewonnen hat – ist die beste Begleitung der typischenGerichte der Terres de l’Ebre; es handelt um Weine,die stark mediterran geprägt sind und bei denen dietraditionellen Rebsorten vorherrschen. Was die Weiß-weine betrifft, verdienen die exklusiven sortenreinen TerraAlta Garnatxa Blanca eine besondere Erwähnung. DieRotweine werden überwiegend aus den RebsortenGarnatxa Negra, Garnatxa Peluda (Lledoner Pelut) und
Ölbaumpflanzung
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Cinsault gekeltert. Die mediterrane Prägung desGebiets erlaubt die Produktion von vier verschiedenenLikörweinen, unter denen Mistela Blanca, MistelaNegra und Ví Ranci herausragen
Das Obst
Das frische, gemäßigte Klima des binnenländischenEbrotals begünstigt den Obstanbau, der weiteLandstriche am Ufer des Flusses und in den vomGebirgsmassiv Els Ports und der Serra del Montsiàeingegrenzten Ebenen einnimmt. Das herausragendeProdukt ist die Clementine, eine intensiv schmeckende,süße und sehr saftige Hybride zwischen Mandarineund Bitterorange mit geschützter geografischerAngabe (Indicació Geogràfica Protegida, IGP). DieKirschen, aus denen köstliche Kuchen und Mar-meladen gemacht werden, überwiegen in Ortschaftenwie Paüls und Miravet, während in Benissanet und inanderen Orten von Ribera d’Ebre der Pfirsichanbauvorherrscht.
Das Süßgebäck
Was süßes Backwerk betrifft, ragt in den Terres del’Ebre ein Produkt unbestritten heraus: der pastisset.Dieses traditionelle Gebäck arabischen Ursprungswird aus Mehl, Olivenöl, Zucker und Likörwein oder Branntwein hergestellt und meist mitKürbismarmelade gefüllt, ist aber inzwischen auch
mit Quark-, Schokoladen-, Apfel-, Orangen- oder Süßkartoffelfüllung zu finden. Dascharakteristischerweise halbmondförmige Gebäckwird in den meisten Gemeinden der katalanischenEbroregion hergestellt, besonderen Ruhm genießenaber die pastissets aus Tortosa, Benifallet undRasquera. Andere erwähnenswerte Süßspeisen derTerres de l’Ebre sind coques de sagí (Schmalzkuchen),ametllats (Mandelkekse), carquinyolis (Mandelbrot)und die runden punyetes de Roquetes, die aus Eiern,Zucker, Milch, Mandelmehl und Zitrone gebacken undmit Puderzucker bestreut werden.
Weitere Information
www.gastroteca.catwww.doterraalta.comwww.do-deltadelebre.comwww.acobem.comwww.dopoliterraalta.comwww.cuinalarapita.comwww.platigot.com
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Der Ebro ist die natürliche Achse des südlichen TeilsKataloniens. Er spielt in jeder Hinsicht eine zentraleRolle: als Treffpunkt, als Ort des kulturellenAustauschs, aber auch als Verbindungsweg. Bereitszu Zeiten der Iberer war er für den Warentransport vonder Küste in das Innere der Halbinsel von großerBedeutung. Mit Weizen, Öl, Wein und Mandelnbeladene llaguts (historische Flussfrachtschiffe) undandere Boote fuhren den Fluss auf und ab. Im Zugeder industriellen Revolution gewann darüber hinausder Flusshandel mit Kohle und Zement an Bedeutung.
An den Flussufern ließen sich auch die erstenZivilisationen nieder, die die Region bevölkerten. Esentstanden Siedlungen, die vor allem ab demMittelalter, mit der Ankunft der Muslime, an Bedeutunggewannen. In Orten wie Miravet, das sich am Fußeiner Templerburg an das Ufer des Ebros schmiegt,sind die Spuren der Geschichte noch präsent. Daslokale Kunsthandwerk geht bis auf die ältestenKulturen zurück. Im Viertel Raval dels Canterers findensich noch heute zahlreiche Töpfer, die den Ton mituralten Techniken bearbeiten. Der Ort besitzt zudemeine der letzten noch existierenden traditionellenSeilfähren über den Ebro, bei der die Strömung desFlusses zur Fortbewegung genutzt wird. Bis lange
nach Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem Bau vonBrücken begonnen wurde, war dieser Fährentyp einübliches Mittel zur Überquerung des Ebros.
Weiter flussabwärts fließt das Wasser durch dieschmale Schlucht Pas de Barrufemes, die natürlicheGrenze der Landkreise Terra Alta, Ribera d’Ebre undBaix Ebre. An diesem Abschnitt wechseln sich bisnach Benifallet kleine Obstplantagen mitauwaldbedeckten Felswänden ab. Weiter südlichfindet sich dann zwischen Xerta und Tivenys dasWehr Assut de Xerta. Diese Stauanlage, die zu denrepräsentativsten Wahrzeichen des Unterlaufs desEbros zählt, wurde während der islamischenHerrschaftszeit errichtet und ab dem späten 19.Jahrhundert dazu genutzt, einen Teil des Flusswassersin zwei Bewässerungskanäle umzuleiten.
Tortosa und Amposta
Folgt man dem Flusslauf weiter, dann erreicht man dieStadt Tortosa, die mit rund 35 000 Einwohnern die größteder Terres de l’Ebre ist und in der Iberer, Römer,Muslime, Juden und Christen ihre Spuren hinterlassenhaben. Bei einem Spaziergang durch die Stadt sollteman es sich nicht entgehen lassen, die muslimischeFestung La Suda, die sie umgebenden Mauern und
Das Leben am Wasser
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Wehranlagen, den Bischofspalast und denarchitektonischen Komplex des Königlichen Kollegs,eines der bedeutendsten Renaissance-BaudenkmälerKataloniens, zu besichtigen. In der gotischenKathedrale Santa Maria, dem beeindruckendstenBauwerk der Altstadt, ist eine Dauerausstellung mitrund 200 Gemälden, Skulpturen, Wandteppichen undmittelalterlichen Handschriften des Kathedralschatzeszu sehen. Beachtenswert sind hier vor allem das ausdem 16. Jahrhundert stammende Chorgestühl unddas im 15. Jahrhundert angefertigte Retabel derVerklärung Christi. Der Besuch der Kathedrale umfasstneben der Ausstellung auch einen Rundgang durchdas Hauptschiff, den Speisesaal der Kanoniker, denSchlafsaal, den Kreuzgang und einen Teil derunterirdischen Gänge. Obwohl die Bombenangriffedes Bürgerkriegs im Jahre 1938 einen großen Teil derStadt zerstörten, sind in der Altstadt noch recht vielemittelalterliche Paläste und Jugendstil-Herrenhäusererhalten.
Hinter Tortosa beginnt sich die Ebene des aus vomFluss angeschwemmten Sedimenten entstandenen
Mündungsdeltas zu öffnen, und wenige Kilometer vorder eigentlichen Mündung erhebt sich Amposta, derHauptort des Landkreises Montsià, am Flussufer. Dieden Fluss überquerende Hängebrücke aus dem Jahr1915 ist eines der repräsentativsten architektonischenWahrzeichen der Stadt. Besonders auffällig sind die jezwei großen steinernen Pfeiler, die an beidenFlussufern je einen Triumphbogen formen. Auf einerkleinen felsigen Anhöhe am rechten Ufer des Ebroserheben sich die Burg von Amposta, von der einGroßteil der mittelalterlichen Wehranlage erhalten ist,sowie die Überreste einer Seifenfabrik (18. Jh.), eineMühle (19. Jh.) und zwei Reisfabriken (20. Jh.). InAmposta kann man auch das Museu de les Terres de l’Ebre besuchen. Hier sind mehrereDauerausstellungen zu sehen, die sich mit derArchäologie, der Geschichte, der Natur und demLeben am Fluss befassen.
Eine Fahrt mit dem Llagut
Um sich den Naturräumen am Flussufer zu nähern undsich zugleich in die Blütezeit der Flussschifffahrtversetzen zu lassen, die in vergangenen Jahrhunderten
Assut de Xerta
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dem gesamten Ebrotal eine gewisse Dynamik verlieh,lohnt sich eine Fahrt mit Lo Sirgador. Es handelt sichum ein traditionelles llagut – ein langes, flaches Boot,wie es seit jeher auf Flüssen mit unregelmäßigemWasserstand zum Einsatz kam –, auf dem im Frühjahrund im Sommer touristische Fahrten von Tortosa nachXerta, Benifallet und Miravet angeboten werden. DieseFlussfahrt lässt sich mit Radtouren auf demBahntrassenradweg (Via Verda) und Führungen durchdie Orte, in denen das llagut anlegt, kombinieren.
Weitere Information
www.miravet.catwww.tortosaturisme.catwww.turismeamposta.catwww.ebrenavegable.catwww.llagutsdelebre.cat
Amposta. Hängebrücke
Llagut
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Wie die meisten Dörfer im heutigen Landkreis Riberad’Ebre gehörte Miravet im 12. und 13. Jahrhundertdem Templerorden. Die Burg, ein Aussichtspunkt inprivilegierter Lage, bietet einen atemberaubendenAusblick über den Ebro. Sie war ursprünglich alsBastion der Sarazenen direkt an der Grenze zwischenden christlichen Grafschaften Nordkataloniens undden muslimischen Königreichen im Süden errichtetworden. Heute ist die Festung, ein befestigtesromanisches Kloster mit Einflüssen desZisterzienserstils, eines der herausragenden Beispieleeuropäischer Templerarchitektur. Nachdem derKomplex in den letzten Jahren größtenteils restauriertwurde, azählt er nun zu den großen katalanischenBaudenkmälern, die vom Museu d’Història deCatalunya verwaltet werden.
Die Burg von Miravet ist ein guter Ausgangspunkt fürden in den Terres de l’Ebre liegenden Teil derTemplerroute „Domus Templi“, der auch die FestungLa Suda in Tortosa umfasst. 1148 teilte RaimundBerengar IV. nach der Eroberung Tortosas dieumfangreichen zur Stadt gehörenden Ländereienunter denen auf, die ihn bei diesem Feldzug unterstützthatten, wie die Familien Montcada und Entença, dieGenueser, die Templermiliz und der Malteserorden.Wenngleich die beeindruckende Burg bereits inmuslimischer Zeit existierte, ist der Komplex, so wie er
heute zu sehen ist, fast ausschließlich ein Werk desTemplerordens, der von dort aus wichtige militärischeAufgaben übernahm. Die herrliche Aussicht von derFestung über die Altstadt und das Ebrotalveranschaulicht die strategische Bedeutung ihrerLage.
Die Renaissance in Terra Alta
Im Binnenland der Terres de l’Ebre kann man sichauch an der Pracht der Renaissance erfreuen. Warenim Mittelalter die großen Templerburgen und diemeisten Kirchen entstanden, so war das 16.Jahrhundert die Zeit der Zivilarchitektur. Verblieben istein umfangreiches Vermächtnis an bemerkenswertenGebäuden, unter denen vor allem die Rathäuser mitihren Arkaden und Loggien hervorzuheben sind.
Das Eingangsportal des Rathauses von Arnes – daszu den bedeutendsten Renaissancebauten in TerraAlta zählt – ist durch einen Bogengang mit imposantenSäulen geschützt. Bemerkenswert ist auch dieklassische Dekoration der Fenster im ersten und derGalerie im zweiten Stock. Die strenge Eleganz desGebäudes macht sich im einfachen Gesims und in denWasserspeiern am Dachgrat bemerkbar. Vor demRathaus steht die Barockkirche Santa Magdalena,hinter der sich ein Aussichtspunkt befindet, von demaus man die Nordseite des Massivs Els Ports mit der
Historisch bedeutende Orte
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beeindruckenden Silhouette der Roques de Benetüberblickt. An anderen Stellen des Ortes sind gotischeElemente zu finden, darunter die verschiedenenWohnpalais und die ehemaligen Stadttore Miquelet,Portalet, Sardinera und Sastre.
Der inmitten von Weinbergen und vor der Silhouettedes Gebirges gelegene Ort Horta de Sant Joanentstand um eine heute nicht mehr vorhandene Burg.Von der alten urbanen Struktur sind die engen,konzentrisch angelegten Gassen erhalten, die am von Säulengängen umgebenen Kirchplatz zusam-menlaufen. Das auffälligste der großen und würdevollenGebäude, die den Platz umgeben und größtenteils ausdem 16. Jahrhundert stammen, ist das Rathaus. In derMitte der Fassade erinnert ein Wandbild von FerdinandVII. an die verfas-sunggebende Versammlung von1810 (Cortes von Cádiz). Direkt darüber sind dieFensterläden des Dachgeschosses auszumachen, indem sich der Sitzungssaal befindet, und imErdgeschoss kann das ehemalige Gefängnisbesichtigt werden. In Horta gib es noch einige anderesehenswerte Renaissance-Gebäude, wie das CasaClúa, das Casa Pitarch, das Casa del Delme und dasCasa de la Comanda, ein alter Palast aus dem 16. bis17. Jahrhundert.
Die beiden im Landkreis Terra Alta gelegenen DörferHorta de Sant Joan und Arnes sind aber nicht nurwegen ihrer Renaissance-Bauten, sondern vor allemauch wegen ihrer Aussichten auf die Nordseite desMassivs sehenswert. Bei einem Besuch lohnt es sich,dem zwischen imposanten Felswänden verlaufendenRiu dels Estrets zu folgen, dessen Vertiefungen insommerlicher Hitze mit kristallklarem, kaltem Wasserzu einem erfrischenden Bad einladen.
Auf den Spuren Picassos
Von Horta de Sant Joan sprechen heißt, von PabloPicasso zu sprechen. Der Maler entdeckte den Ort imAlter von 16 Jahren, als er von seinem SchulfreundManuel Pallarès dorthin eingeladen wurde. Währendder acht Monate, die der junge Picasso in der Gegendverbrachte, entstanden rund sechzig, meist von denörtlichen Landschaften inspirierte Gemälde. Währendeines zweiten Besuchs schuf er elf Jahre später seineersten kubistischen Werke. Im historischenOrtszentrum sind diverse Orte erhalten, die mit demLeben und Werk des aus Malaga stammenden Geniesin Verbindung stehen. So beherbergt das ehemaligeGemeindekrankenhaus heute das Centre Picasso, indem Faksimile der Gemälde ausgestellt sind, die derKünstler in Horta de Sant Joan schuf.
Arnes. Rathaus
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Horta ist auch ein Etappenpunkt der Route„Landschaft der Genies“ (Paisatge dels Genis). Sieführt an den Plätzen entlang, von denen sich vier mitverschiedenen Orten in der Provinz Tarragona engverbundene universelle Künstler inspirieren ließen.Diese kulturelle Route befasst sich nicht nur mitPicasso, sondern auch mit dem Wirken von PauCasals in El Vendrell, Joan Miró in Mont-roig del Campund Antoni Gaudí in Reus.
Die großen Kathedralen des Weins
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erreichte derEnthusiasmus der Jugendstilarchitekten auch dieländlichen Gegenden, die damals von der Genos-senschaftsbewegung und der Mechanisierung derlandwirtschaftlichen Produktion, insbesondere imWeinbau, geprägt waren. In diesem Zusam-menhangentstanden in Terra Alta, wo die Bauern im erstenDrittel des letzten Jahrhunderts besonders engagiertund gut organisiert waren, die Genossenschafts-kellereien von Gandesa und El Pinell de Brai.
Die Jugendstil-Kellerei von El Pinell de Brai ist derarchitektonische Ausdruck des landwirtschaftlichenGenossenschaftswesens in Katalonien. Der 1919beim Architekten Cèsar Martinell in Auftrag gegebeneBau vereint die Elemente der traditionellenkatalanischen Architektur mit den technischenInnovationen von Martinells Lehrmeister, dem genialenAntoni Gaudí. Den Grundsätzen des katalanischenJugendstils folgend, verbindet das Gebäude Ästhetikund Funktionalität in perfekter Harmonie. So entstehtdurch die innere Weite und das durch die großenFenster dringende Licht der Eindruck eines gotischenKirchenschiffs. Auch in Gandesa empfiehlt sich derBesuch der ebenfalls von Martinell stammendenGenossenschaftskellerei. Das 1920 vollendeteGebäude fällt durch seine von katalanischen Gewölbengestützte Dachkonstruktion auf. Besondersbemerkenswert sind die beiden riesigenWasserspeicher, die hoch über das Dachhinausragen, und die Wasserspeier aus grün glasierterKeramik.
El Pinell de Brai.Genossenschaftskellereien
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Ebenfalls in Gandesa befindet sich der Sitz desKontrollrats der Herkunftsbezeichnung Terra Alta. Hier kann man sich das Interpretationszentrum für Wein und Öl ansehen, das seinen Besuchern die besonderen Eigenschaften dieser beidenrepräsentativen Erzeugnisse der lokalen Landwirtschaftnäher bringt, deren Qualität durch die geschützteHerkunftsbezeichnung anerkannt worden ist. ImVerkaufsraum des Zentrums werden mehr als hundertverschiedene hochwertige Weine und Öle angeboten,unter denen die sortenreinen Produkte aus derRegion, wie der aus der Rebsorte Garnatxahergestellte Weißwein und das Olivenöl der SorteEmpeltre, herausragen.
Gandesa.Genossenschaftskellerei
Weitere Information
www.mhcat.catwww.domustempli.comwww.terra-alta.catwww.elpaisatgedelsgenis.cat
Weine mit der Herkunftsbezeichnung D.O. Terra Alta
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Verschiedene, über die vier Landkreise der Terres de
l’Ebre verstreute Orte erlauben es, aus sicherer
zeitlicher Distanz den historischen Abläufen von der
Vorgeschichte bis hin zu den verheerenden
Schlachten des spanischen Bürgerkriegs zu folgen.
Die prähistorischen Fundstellen
In den Terres de l’Ebre sind zahlreiche Felsmalereien
zu finden, die der so genannten „levantinischen Kunst“
zugerechnet werden. Dieser Stil, der an der Ostküste
der Iberischen Halbinsel vorherrscht und auf die Zeit
um 10 000 v. Chr. zurückgeht, ist durch die Darstel-
lung naturalistischer Jagd-, Tanz- und Sammelszenen
charakterisiert. Die Malereien, die zum Beispiel auf den
Gemeindegebieten von Tivissa, Freginals und El
Perelló zu bewundern sind, werden von
schematischen und stilisierten Figuren dominiert. Eine
der bedeutendsten Fundstellen von Felsmalereien im
südlichen Katalonien liegt in der Serra de Godall,
etwas außerhalb von Ulldecona, ganz in der Nähe der
Einsiedelei La Pietat. Hier wurden mehr als zehn
jungsteinzeitliche Überhänge mit rund 8 000 Jahre
alten Malereien entdeckt. Auf fast 500 Metern sind an
Wänden und in kleinen Höhlen Jagdszenen mit
insgesamt über vierhundert Figuren zu finden. Ganz in
der Nähe kann das Interpretationszentrum für die
Felsmalereien der Abrics de l’Ermita besucht
werden, das dabei behilflich ist, diese prähistorischen
Funde in einen geschichtlichen Kontext zu stellen.
1998 wurden die vorgeschichtlichen Felsmalereien im
östlichen Spanien – und somit auch die Fundstellen in
den Terres de l’Ebre – von der UNESCO in die Liste
des Weltkulturerbes aufgenommen.
Die Route der Iberer
Bis zum Eintreffen der Römer wurde das Gebiet am
Unterlauf des Ebros vom iberischen Stamm der
Ilercavoner beherrscht. Sie bildeten eine dynamische
Gemeinschaft, die sich auch dem Flusshandel
widmete. Der Ebro zählt nämlich zu den wenigen
Flüssen der Pyrenäenhalbinsel, die bereits in der
Antike mit echten Schiffen befahren werden konnten.
Zweitausend Jahre später erlaubt eine vom Museu
d’Arqueologia de Catalunya geförderte Route, das von
GeschichtsträchtigeRouten
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Ulld
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den Iberern in Vinebre, Tivissa, Gandesa und
Alcanar hinterlassene Erbe kennenzulernen.
Unter den Fundstätten ragt die Ilercavoner-SiedlungEl Castellet de Banyoles in der Gemeinde Tivissaheraus. Sie liegt am linken Ufer des Ebros und wurdewohl, so lässt die Vielfalt der Keramik- undSchmiedekunstfunde vermuten, im 4. Jahrhundert v.Chr. gegründet. Die Ausgrabungen haben eine umeinen unbebauten zentralen Platz angeordneteurbane Struktur zutage gefördert. Am Eingang derSiedlung fallen zwei fünfeckige Türme auf, die daseinzige Beispiel einer solchen Gebäudestruktur in derWelt der Iberer darstellen. Der Besuch der Fundstätteerlaubt eine Annäherung an die Geschichte derNiederlassung, in der Ohrringe, Armreife, Ringe,Spiegelgriffe, kleine Skulpturen und Münzenausgegraben worden sind, die im zentralen Sitz desMuseu d’Arqueologia de Catalunya in Barcelonaausgestellt werden.
Weiter landeinwärts sind auf der anderen Seite desEbros bei Gandesa die Fundstätte El Coll del Moround weiter südlich, bereits in der Nähe derFlussmündung, die Ruinen von La Moleta del Remeizu finden. Hierbei handelt es sich um ein ummauertes Gelände mit Gassen und an die Mauerangebauten Wohnhäusern. Das Casa O’Connor imhistorischen Zentrum der im Landkreis Montsiàgelegenen Ortschaft Alcanar beherbergt einInterpretationszentrum, in dem einige aus dieserFundstätte stammende Exponate zu sehen sind.
Die Ebroschlacht
1938 waren die Landkreise Terra Alta und Riberad’Ebre Schauplatz einer der entscheidendenSchlachten des spanischen Bürgerkriegs: derEbroschlacht. Die Spuren der Auseinandersetzunglassen sich an den Fassaden zahlreicher Häusersowie anhand der in den Gebirgszügen verstreutenSchützengräben und der am Flussufer errichtetenBunker auch heute noch entdecken. Der Besuchdieser Orte – und der Interpretationszentren, die sie ineinen Kontext stellen – erlaubt es, sich den damaligenVorgängen an den Originalschauplätzen anzunähern.
Der emblematischste Ort unter den ehemaligenSchauplätzen der Ebroschlacht ist wohl die in Ruinen
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liegende Altstadt von Corbera d’Ebre. Die auf eineraus der Ebene der Terra Alta aufragenden Anhöhegelegene Ortschaft dient heute als stummes Zeugnisder kriegerischen Gewalt. Sie wurde komplett zerstörtund nach dem Krieg durch einen neu gegründeten Ortam Fuß des Hügels ersetzt. Möchte man dieHintergründe dieser Zerstörung verstehen und sich einBild von der Bedeutung der Schlacht für denspanischen Bürgerkrieg machen, dann sollte man dasInterpretationszentrum „115 Tage“ am Rande derAltstadt von Corbera besuchen. Es handelt sich umeine didaktische Einrichtung, die ihre Besucher in dieDynamik des Konflikts einführt und dabei unteranderem auf die Gefechte, die Nachhut und die Folgenfür die Zivilbevölkerung eingeht.
Als nächste Etappe der historischen Route bietet sich El Pinell de Brai an, wo sich dasInterpretationszentrum „Die Stimmen der Front“ mitder Rolle der Presse und der Propaganda im Verlaufdes Krieges auseinandersetzt. Auf demGemeindegebiet liegt die „Kote 705“ der Serra dePàndols, die während des Krieges einen strategischwichtigen Punkt für die Kontrolle des Tals darstellte.Neben den genannten Orten gibt es noch diverse
andere, in denen Interpretationszentren besuchtwerden können. In Batea erläutert die AusstellungBluthospitäler die Versorgung der Verwundeten unddas medizinische Netz, das im Umfeld derEbroschlacht entstand. In Vilalba dels Arcs bringt dieAusstellung Soldaten in den Schützengräben denBesuchern das tägliche Leben der Soldaten in derlangen Schlacht näher. Das Interpretationszentrum„Internationale am Ebro“ in La Fatarella analysiert dieinternationalen politischen und diplomatischenAspekte und vor allem die Freiwilligenbewegung, dieals Antwort auf die Nichtinterventionspolitik derDemokratien entstand. Vor dem Besuch einer derEinrichtungen empfiehlt es sich stets, sich zuvor nachden Öffnungszeiten zu erkundigen, da die meistenerwähnten Zentren nicht das ganze Jahr über geöffnetsind.
Alcanar. La Moleta del Remei
Batea. Ausstellung Bluthospitäler
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Serveis Territorials del Departament d’Empresa i OcupacióMontcada, 32 – 43500 TortosaTel. (+34) 977 449 333gencat.cat/empresaiocupaciocatalunya.cat
Patronat de Turisme de la Diputació de TarragonaPg. Torroja, s/n – 43007 TarragonaTel. (+34) 977 230 312www.costadaurada.org
Institut per al Desenvolupament de lesComarques de l’Ebre (IDECE)Av. de la Generalitat, 116 – 43500 TortosaTel. (+34) 977 510 546idece.catwww.terresdelebre.org
Räte der Landkreise
Baix EbreBarcelona, 152 – 43500 TortosaTel. (+34) 977 445 308www.baixebre.cat
MontsiàPl. Lluís Companys, s/n – 43870 Amposta Tel. (+34) 977 704 371www.montsia.altanet.org
Ribera d’EbrePl. St. Roc, 2 – 43740 Móra d’EbreTel. (+34) 977 401 851www.riberaebre.cat
Terra AltaBassa d'en Gaire, 1 – 43780 GandesaTel. (+34) 977 420 018www.terra-alta.cat
Touristische Informationen
Tortosa 43500Ctra. Tortosa-l’Aldea km 2,5Tel. (+34) 977 449 648turismecat.cat
Barcelona 08008Pg. de Gràcia, 107 (Palau Robert) Tel. (+34) 932 388 091gencat.cat/probert
AllgemeineInformation
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© Generalitat de CatalunyaMinisterium für Unternehmen und Beschäftigung Direcció General de Turisme
Autor: Oriol Gracià
Übersetzung: Michael Röhrig (Discobole)
Kartographie: Pedro Monzo
Fotografien: Ferran Aguilar, Oriol Alamany,Miguel A. Álvarez, Tina Bagué, FrancescBedmar, Marc Castellet, Consorci VilesTermals, Mariano Cebolla, COMEBE, RafaDomínguez, Georama, Francesc Gomà,Imagen MAS, Rafael López-Monné, EricMedous, Miguel Raurich, Siqui Sánchez, ToniVidal.
Druck: EADOP
Pflichtexemplar: B. 12040-2012
Printed in the EU
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