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21 Donnerstag, 6. Juni 2019 Obwalden/Nidwalden Was man in Nidwalden (auch) sehen muss Freizeit Silvia Götschi zeigt in ihrem neuen Buch «111 Orte in Nidwalden, die man gesehen haben muss». Dabei kommt viel Geschichtliches oder Wohlschmeckendes zu Tage. Davon inspiriert, ergänzen wir die Liste um 11 Orte. Simon Mathis simon.mathis@luzernerzeitung.ch «111 Orte in Nidwalden, die man gesehen haben muss» – so heisst das neue Buch der in Stans ge- borenen Autorin Silvia Götschi. Darin will sie abseits der Touris- tenpfade auf besondere Orte im Halbkanton hinweisen. Das ist ihr gelungen. Einige Kleinode der Landschaft überraschen selbst ei- nen, der 28 Jahre seines Lebens in Nidwalden verbracht hat: Der Hexenstein in Emmetten etwa, die Franzosenhöhle auf dem Bürgenstock oder der Bunkerde- ckel am Lopperweg in Hergiswil. Schön ist, dass auch Ungewöhn- liches im Buch Platz findet; so die Döschwos beim Wydächerli oder die Skulptur des Totentanzes von Hans Jörg Limbach neben der Bürgenstockkapelle, wo Audrey Hepburn den Schauspieler Mel Ferrer heiratete. Bewusst verzichtet Götschi auf zu nahe liegende Einträge: Die Stanser Dorirche fehlt in der Liste ebenso wie das Winkel- rieddenkmal. Aber auch einige unbekanntere Orte fallen durch Abwesenheit auf. Wir haben als Ergänzung elf Orte heraus- gepickt, die uns ebenfalls bemer- kenswert scheinen – quasi als Bei- blatt zu Götschis 111 Orten. Kulturraum Ermitage Der Kulturraum Ermitage in Be- ckenried gibt eine wunderschöne Bühne ab für allerlei kulturelle Veranstaltungen; ein helles Foyer mit Blick auf einen lauschigen Garten am Vierwaldstättersee. Die Dichterin Isabelle Kaiser (1866–1925) liess das Haus im Jahr 1901 erbauen. Tiersammlung im Kollegi Über tausend Tiere reihen sich aneinander, eingepfercht hinter Glasscheiben. Sie sind allesamt ausgestopft – Exponate, die noch aus der Zeit der Kapuziner stam- men. Die Sammlung, die auch be- drohte und ausgestorbene Tiere umfasst, ist im Kollegium St.Fide- lis zu sehen. Geöffnet ist sie unter der Woche von 8 bis 17 Uhr, aus- genommen in den Monaten Juli und August. Auch Mineralien und Gesteine sind zu sehen. Pastarazzi Mit feiner Pasta hat das Restau- rant Pastarazzi von Sarnen aus eine Erfolgsgeschichte geschrie- ben. Vor fünf Jahren öffnete in der Stanser Schmiedgasse eine weitere Filiale, mittlerweile ist eine dritte in Luzern zu finden. Das ist kein Zufall: Vor allem die selbst gemachte Ravioli sind eine echte Köstlichkeit. Hofair Wenn ein Open Air mit dem Slo- gan «Rockbands auf dem Güllen- kasten» wirbt, weiss man, dass es sich um etwas Besonders handelt. Auf dem Dallenwiler Land- schaftsbetrieb Hof von Moni und Joe Odermatt findet dieses Be- sondere alljährlich einmal statt: Mehrere Bands, die vor rund 350 Besuchern spielen. Dieses Jahr rockt das Hofair zum fünften Mal – am 7. September. Wer schon jetzt Tickets bestellen will, hat Pech gehabt: Einen Vorverkauf gibt’s nicht, die Platzzahl ist beschränkt. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Helgenstöckli Nicht nur Kirchen, Kapellen und Kreuze zeugen von Nidwaldens katholischer Tradition: Im Kan- ton gibt es auch sehr viele Hel- genstöckli zu entdecken. Beson- ders viele von ihnen befinden sich auf dem Fussweg zwischen En- netmoos und Stans, die Pfarrei Ennetmoos hat sie in einer Bro- schüre verzeichnet und erklärt. Selbermacherei Beim Bahnhof Wolfenschiessen befindet sich ein Geschäft der besonderen Art. Die so genannte «Selbermacherei» – von zwei kreativen Handwerkerinnen be- trieben – ist gleichzeitig ein Ver- edelungsatelier im Sinne des Up- cycling und eine Deko-Werkstatt, die sich dem Bemalen von Wän- den und Räumen verschrieben hat. Die Betreiberinnen bieten auch individuelle Workshops an. Zelle von Bruder Konrad Neben der Pfarrkirche Wolfen- schiessen steht ein Gebäude, das unscheinbar scheint, aber schon vieles erlebt hat – sogar zwei Rei- sen. Ursprünglich stand das Haus auf der Bettelrüti. Konrad Scheu- ber, Eremit und Enkel von Niklaus von Flüe, verbrachte die letzten zwölf Jahre seines Lebens darin. Ritter Melchior Lussy ver- setzte das Gebäude 1586 zum Hechhuis hinab, 1867 wurde es an der heutigen Stelle aufgestellt. Chalenbergli An der Fronhofenstrasse in Stans befindet sich ein geschichtsträch- tiger Ort. Das so genannte Cha- lenbergli war die Richtstätte des Standes Nidwalden; hier hing lange Zeit ein Galgen. Vor über 200 Jahren fand hier die letzte Hinrichtung des Kantons statt. Direkt neben dem runden, um- mauerten Stück Gras befindet sich die kleine Galgenkapelle. Allweg-Denkmal Zugegeben, ganz originell ist die- ser Eintrag nicht. Und doch fin- den wir, dass man durchaus auch ein klassisches Denkmal erwäh- nen kann. Der Steinobelisk auf dem Allweg erinnert an die Schlacht, die sich 1798 die fran- zösische Armee mit den Nid- waldnern lieferte. Das Allweg- Schwinget belebt die Umgebung des Denkmals seit 1935 alljähr- lich – heuer am 8. September. Kino-Spektakel Neben Geschichte, Religion und Natur darf auch die Popkultur nicht fehlen. Diese findet jeden Sommer im Strandbad Buochs- Ennetbürgen ihren Platz. Im Open-Air-Kino-Spektakel gibt es jeden Sommer vor dem Vierwald- stättersee diverse Filme zu sehen. Die Sitzgelegenheit kann jeder selbst mitnehmen – oder einen Liegestuhl vor Ort mieten. Steinibach Der Steinibach mündet in Dallen- wil in die Engelberger Aa und ist gerade im Sommer für Familien ein schöner Ort zum Verweilen und Spielen. Natürlich ist dies nur eines der vielen Naturerlebnisse, die Nidwalden bietet. Aber so ist das mit den Listen: Man muss sich beschränken. Auch wir. Hinweis «111 Orte in Nidwalden, die man gesehen haben muss» von Silvia Götschi. Emons Verlag, Preis 26 Franken. Wie die Tochter so die Mutter Sarnen Die 60-jährige Engelbergerin Barbara Furler-Merloni ist eine der Teilnehmerinnen eines Masters-Frauen-Doppelvierers an der Ruderregatta auf dem Sarnersee. Sie geht mit ihren Viererpartnerinnen für den Seeclub Stansstad an den Start. Wie sind Sie zum Rudern gekommen? Barbara Furler: Ich habe erst sehr spät mit dem Rudern begonnen, aber letztendlich bin ich durch meine Tochter zum Rudern ge- kommen. Ihre Tochter Serafina hat zuletzt 2016 in Rotterdam die Silbermedaille an den U23- Europa-Meisterschaften im Doppelvierer errungen. Möchten Sie ihr jetzt nach- eifern? Ich gebe mein Bestes, bin mir aber bewusst, dass ich ihre Leis- tungen nie erreichen werde und ihr nicht nacheifern kann. Sie gibt mir gute Tipps und motiviert mich. Und auch Jan Schäuble, der Sohn meiner Viererpartnerin Sabine Schäuble, ist sehr erfolg- reich. (Er hat gerade den 7. Rang im Leichtgewichtseiner an der Europameisterschaft in Luzern erreicht, Red.), was mich zusätz- lich motiviert. Können Sie von ihm etwas abschauen? Sicher, aber am besten war es, dass Jan eine Ausfahrt von uns begleitet hat und uns Tipps ge- geben hat. Warum betreiben Sie denn Rudern als Wettkampfsport? Ich habe den Anspruch, mich zu verbessern und etwas dazuzuler- nen. Und je mehr man dazulernt und die Rudertechnik verbessert, desto besser, schneller und leich- ter läuft das Boot. Und wir wer- den als Team mehr und mehr eine Einheit. Werden Sie denn Ihr Trai- ningspensum erhöhen? Ich denke, ich mache genug Sport und möchte vor allem polysportiv bleiben, weiter Mountain-Bike und Renner fahren, Langlaufen, Skitouren machen, Joggen und Jazztanz betreiben. Wie schätzen Sie die Chancen Ihres Teams an der Regatta in Sarnen ein? Wir gehören zu den ältesten Teil- nehmerinnen, aber es ist schön, wenn wir uns mit den Jüngeren messen können. Zugute kommt natürlich, dass es im Mastersru- dern nicht nur ehemalige Spit- zenathleten gibt, sondern viele, die ähnlich spät mit dem Rudern angefangen haben wie wir. Gut dafür sind Projekte wie die «Ru- derratten» in Luzern oder die «Freshmen» in Zürich oder das Masterscamp des Schweizer Ruderverbandes, wo auch zur Teilnahme an Regatten animiert wird. (pd/mvr) Barbara Furler: «Ich habe den Anspruch, mich zu verbessern und etwas dazuzulernen.» Bild: PD 35. Treffen der Ruderer Am Wochenende findet die 35. Internationale Sarner Ruder- regatta statt. Nach Melderekor- den der Schweizer Regatten in Lauerz, Schmerikon und Cham kann sich das OK in Sarnen unter Leitung von Präsidentin Dorothy Rosenberger auch auf ein hervor- ragendes Meldeergebnis freuen. Mit 1411 Booten richten die Ruder- clubs Stansstad und Sarnen nicht nur die grösste Ruderregatta in der Schweiz, sondern in ganz Europa aus. Rekordverdächtig sind die Meldezahlen bei den Masterfrauen, wo am Sonntag (ab 13.45 Uhr) vier Achter oder acht Doppelvierer (16.10 Uhr) um den Sieg kämpfen werden. Das Mas- tersrudern beginnt mit der Alters- klasse ab 27 Jahren. (pd/mvr) Das Cover des Buches von Silvia Götschi. Bild: PD Auch besuchenswert (von oben links im Uhrzeigersinn): Ermitage, Konrad-Scheuber-Zelle, das Chalenbergli und das Allweg-Denkmal. Bilder: NZ

WasmaninNidwalden(auch)sehenmuss · 2019. 7. 1. · Pastarazzi MitfeinerPastahatdasRestau-rantPastarazzivonSarnenaus eineErfolgsgeschichtegeschrie-ben.VorfünfJahrenöffnetein derStanserSchmiedgasseeine

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Page 1: WasmaninNidwalden(auch)sehenmuss · 2019. 7. 1. · Pastarazzi MitfeinerPastahatdasRestau-rantPastarazzivonSarnenaus eineErfolgsgeschichtegeschrie-ben.VorfünfJahrenöffnetein derStanserSchmiedgasseeine

21Donnerstag, 6. Juni 2019 Obwalden/Nidwalden

Wasman inNidwalden (auch) sehenmussFreizeit Silvia Götschi zeigt in ihremneuenBuch «111Orte inNidwalden, dieman gesehen habenmuss».

Dabei kommt viel Geschichtliches oderWohlschmeckendes zu Tage. Davon inspiriert, ergänzenwir die Liste um 11Orte.

[email protected]

«111Orte inNidwalden, diemangesehen habenmuss» – so heisstdas neue Buch der in Stans ge-borenen Autorin Silvia Götschi.Darin will sie abseits der Touris-tenpfade auf besondere Orte imHalbkantonhinweisen.Das ist ihrgelungen. Einige Kleinode derLandschaftüberraschenselbstei-nen,der28 JahreseinesLebens inNidwalden verbracht hat: DerHexenstein in Emmetten etwa,die Franzosenhöhle auf demBürgenstock oder der Bunkerde-ckel amLopperweg inHergiswil.Schön ist, dass auch Ungewöhn-liches imBuchPlatzfindet; sodieDöschwosbeimWydächerli oderdieSkulpturdesTotentanzesvonHans Jörg Limbach neben derBürgenstockkapelle, wo AudreyHepburn den Schauspieler MelFerrer heiratete.

Bewusst verzichtet Götschiauf zu nahe liegende Einträge:Die Stanser Dorfkirche fehlt inderListe ebensowiedasWinkel-rieddenkmal. Aber auch einigeunbekanntere Orte fallen durchAbwesenheit auf. Wir haben alsErgänzung elf Orte heraus-gepickt, dieuns ebenfalls bemer-kenswert scheinen–quasi alsBei-blatt zuGötschis 111Orten.

KulturraumErmitageDerKulturraumErmitage in Be-ckenriedgibt einewunderschöneBühne ab für allerlei kulturelleVeranstaltungen; einhellesFoyermit Blick auf einen lauschigenGarten am Vierwaldstättersee.Die Dichterin Isabelle Kaiser(1866–1925) liess das Haus imJahr 1901 erbauen.

Tiersammlung imKollegiÜber tausend Tiere reihen sichaneinander, eingepfercht hinterGlasscheiben. Sie sind allesamtausgestopft – Exponate, die nochaus der Zeit der Kapuziner stam-men.DieSammlung,dieauchbe-drohte und ausgestorbene Tiereumfasst, ist imKollegiumSt.Fide-lis zu sehen.Geöffnet ist sieunter

derWoche von 8 bis 17 Uhr, aus-genommen in den Monaten JuliundAugust.AuchMineralienundGesteine sind zu sehen.

PastarazziMit feiner Pasta hat das Restau-rant Pastarazzi von Sarnen auseine Erfolgsgeschichte geschrie-ben. Vor fünf Jahren öffnete inder Stanser Schmiedgasse eineweitere Filiale, mittlerweile isteine dritte in Luzern zu finden.Das ist kein Zufall: Vor allem dieselbst gemachteRavioli sindeineechte Köstlichkeit.

HofairWenn einOpen Airmit dem Slo-gan«RockbandsaufdemGüllen-kasten»wirbt,weissman,dassessichumetwasBesondershandelt.Auf dem Dallenwiler Land-

schaftsbetriebHof vonMoni undJoe Odermatt findet dieses Be-sondere alljährlich einmal statt:MehrereBands, die vor rund350

Besuchern spielen. Dieses JahrrocktdasHofair zumfünftenMal–am7.September.Werschon jetztTickets bestellen will, hat Pechgehabt: Einen Vorverkauf gibt’snicht,diePlatzzahl istbeschränkt.Wer zuerst kommt,mahlt zuerst.

HelgenstöckliNicht nur Kirchen, Kapellen undKreuze zeugen von Nidwaldenskatholischer Tradition: Im Kan-ton gibt es auch sehr viele Hel-genstöckli zu entdecken. Beson-dersvielevon ihnenbefindensichauf dem Fussweg zwischen En-netmoos und Stans, die PfarreiEnnetmoos hat sie in einer Bro-schüre verzeichnet und erklärt.

SelbermachereiBeim Bahnhof Wolfenschiessenbefindet sich ein Geschäft der

besonderenArt.Die sogenannte«Selbermacherei» – von zweikreativen Handwerkerinnen be-trieben – ist gleichzeitig ein Ver-edelungsatelier imSinnedesUp-cyclingundeineDeko-Werkstatt,die sich demBemalen vonWän-den und Räumen verschriebenhat. Die Betreiberinnen bietenauch individuelleWorkshops an.

ZellevonBruderKonradNeben der Pfarrkirche Wolfen-schiessen steht einGebäude, dasunscheinbar scheint, aber schonvieles erlebt hat – sogar zweiRei-sen.Ursprünglich standdasHausaufderBettelrüti.KonradScheu-ber, Eremit und Enkel vonNiklaus von Flüe, verbrachte dieletzten zwölf Jahre seinesLebensdarin. RitterMelchior Lussy ver-setzte das Gebäude 1586 zum

Hechhuis hinab, 1867 wurde esanderheutigenStelle aufgestellt.

ChalenbergliAnderFronhofenstrasse inStansbefindet sicheingeschichtsträch-tiger Ort. Das so genannte Cha-lenbergli war die Richtstätte desStandes Nidwalden; hier hinglange Zeit ein Galgen. Vor über200 Jahren fand hier die letzteHinrichtung des Kantons statt.Direkt neben dem runden, um-mauerten Stück Gras befindetsich die kleineGalgenkapelle.

Allweg-DenkmalZugegeben, ganzoriginell ist die-ser Eintrag nicht. Und doch fin-denwir, dassmandurchausauchein klassisches Denkmal erwäh-nen kann. Der Steinobelisk aufdem Allweg erinnert an dieSchlacht, die sich 1798 die fran-zösische Armee mit den Nid-waldnern lieferte. Das Allweg-Schwinget belebt die Umgebungdes Denkmals seit 1935 alljähr-lich – heuer am8. September.

Kino-SpektakelNebenGeschichte, Religion undNatur darf auch die Popkulturnicht fehlen. Diese findet jedenSommer im Strandbad Buochs-Ennetbürgen ihren Platz. ImOpen-Air-Kino-Spektakel gibt esjedenSommervordemVierwald-stätterseediverseFilmezusehen.Die Sitzgelegenheit kann jederselbst mitnehmen – oder einenLiegestuhl vorOrtmieten.

SteinibachDerSteinibachmündet inDallen-wil in die Engelberger Aa und istgerade im Sommer für Familienein schöner Ort zum VerweilenundSpielen.Natürlich istdiesnureinesder vielenNaturerlebnisse,dieNidwalden bietet. Aber so istdas mit den Listen: Man musssich beschränken. Auchwir.

Hinweis«111 Orte in Nidwalden, die mangesehen haben muss» von SilviaGötschi. Emons Verlag, Preis 26Franken.

WiedieTochter so dieMutterSarnen Die 60-jährige Engelbergerin Barbara Furler-Merloni ist eine der Teilnehmerinnen einesMasters-Frauen-Doppelvierers

an der Ruderregatta auf demSarnersee. Sie gehtmit ihren Viererpartnerinnen für den Seeclub Stansstad an den Start.

WiesindSie zumRuderngekommen?BarbaraFurler: Ichhabeerst sehrspät mit demRudern begonnen,aber letztendlich bin ich durchmeine Tochter zum Rudern ge-kommen.

IhreTochter Serafinahatzuletzt 2016 inRotterdamdieSilbermedaille andenU23-Europa-Meisterschaften imDoppelvierer errungen.MöchtenSie ihr jetzt nach-eifern?Ich gebe mein Bestes, bin miraber bewusst, dass ich ihre Leis-tungen nie erreichen werde undihrnichtnacheifernkann. Siegibtmir gute Tipps und motiviertmich.Undauch JanSchäuble, derSohn meiner ViererpartnerinSabine Schäuble, ist sehr erfolg-reich. (Er hat gerade den 7. Rangim Leichtgewichtseiner an der

Europameisterschaft in Luzernerreicht, Red.), wasmich zusätz-lichmotiviert.

KönnenSie von ihmetwasabschauen?Sicher, aber am besten war es,dass Jan eine Ausfahrt von unsbegleitet hat und uns Tipps ge-geben hat.

WarumbetreibenSiedennRudernalsWettkampfsport?Ich habe den Anspruch, mich zuverbessernundetwasdazuzuler-nen. Und jemehrman dazulerntunddieRudertechnikverbessert,destobesser, schneller und leich-ter läuft das Boot. Und wir wer-den als Team mehr und mehreine Einheit.

WerdenSiedenn IhrTrai-ningspensumerhöhen?Ichdenke, ichmachegenugSport

undmöchtevorallempolysportivbleiben, weiter Mountain-Bikeund Renner fahren, Langlaufen,Skitouren machen, Joggen undJazztanz betreiben.

WieschätzenSiedieChancenIhresTeamsanderRegatta inSarnenein?WirgehörenzudenältestenTeil-nehmerinnen, aber es ist schön,wenn wir uns mit den Jüngerenmessen können. Zugute kommtnatürlich, dass es im Mastersru-dern nicht nur ehemalige Spit-zenathleten gibt, sondern viele,die ähnlich spätmit demRudernangefangen haben wie wir. Gutdafür sind Projekte wie die «Ru-derratten» in Luzern oder die«Freshmen» in Zürich oder dasMasterscamp des SchweizerRuderverbandes, wo auch zurTeilnahmeanRegatten animiertwird. (pd/mvr)

Barbara Furler: «Ich habe denAnspruch,mich zu verbessern und etwasdazuzulernen.» Bild: PD

35. Treffen der Ruderer

Am Wochenende findet die35. Internationale Sarner Ruder-regatta statt. Nach Melderekor-den der Schweizer Regatten inLauerz, Schmerikon und Chamkann sich das OK in Sarnen unterLeitung von Präsidentin DorothyRosenberger auch auf ein hervor-ragendes Meldeergebnis freuen.Mit 1411 Booten richten die Ruder-clubs Stansstad und Sarnen nichtnur die grösste Ruderregatta inder Schweiz, sondern in ganzEuropa aus. Rekordverdächtigsind die Meldezahlen bei denMasterfrauen, wo amSonntag (ab13.45 Uhr) vier Achter oder achtDoppelvierer (16.10 Uhr) um denSieg kämpfen werden. Das Mas-tersrudern beginntmit der Alters-klasse ab 27 Jahren. (pd/mvr)

Das Cover des Buches von SilviaGötschi. Bild: PD

Auch besuchenswert (von oben links im Uhrzeigersinn): Ermitage, Konrad-Scheuber-Zelle, das Chalenbergli und das Allweg-Denkmal. Bilder: NZ